Der Freitag begann in Singapur mit einer Verzögerung - Kerbs hatten sich auf dem Marina Bay Circuit gelöst und mussten repariert, beziehungsweise entfernt werden. So blieb den Piloten im 1. Training zum Großen Preis von Singapur nur 60 Minuten für die ersten Einstellungsarbeiten Zeit. "Die Kerbs bereiten Probleme - sie lösen sich", erklärt Nico Rosberg. "So wie die Strecke heute war, ist sie okay, aber es ist ohne die Kerbs eine andere Strecke als im letzten Jahr."

2008 feierte Rosberg mit dem 2. Platz in Singapur sein bislang bestes Ergebnis in der Formel 1. Vor dem 14. Rennen der Saison scheint bei Mercedes allerdings noch nicht alles rund zu laufen. "Es war ein schwieriger Start für uns", verrät Rosberg. "Es läuft nicht so, wie wir es uns erhofft hatten." Der Silberpfeil habe sowohl auf den weichen als auch auf den superweichen Pirelli-Mischungen Probleme mit Überhitzen.

Im 2. Training pilotierte Rosberg sein Auto auf den 15. Platz, während Teamkollege Michael Schumacher auf P6 fuhr. Rosberg konzentrierte sich allerdings vor allem auf Longruns, statt nach Zeiten zu jagen. "Ich bin heute mit sehr viel Sprit gefahren, das ist die Vorbereitung auf das Rennen", sagt er. Schumacher fehlten in der zweiten Session ganze zwei Sekunden auf Sebastian Vettel an der Spitze.

"Das Gesamtbild ist wie erwartet", resümiert Schumacher den Freitag. "Keine großen Überraschungen, das Offensichtlichste ist, dass der Unterschied zwischen den beiden Reifen ziemlich groß ist." Der Rekord-Champion gibt an, die Stadtstrecke zu mögen, wollte nach den ersten beiden Sessions allerdings noch keine Rückschlüsse aus den gesammelten Daten ziehen.

Schumacher merkt an, dass die Strecke innerhalb des Hafengebiets ziemlich rutschig war und nur wenig Grip bot. Laut Ross Brawn spielen die Reifen wieder einmal eine entscheidende Rolle über Sieg und Niederlage. "Das kritische Element ist die Haltbarkeit der Reifen", so der Teamchef. "Es gilt zu verstehen, wie man die Reifen möglichst lang am Maximum nutzen kann." Die ersten 150 Minuten Training hätten gezeigt, dass die 5,073 km lange Strecke eine große Herausforderung darstelle.