Die Formel-1-Welt steckt voller Gerüchte, besonders zu diesem Zeitpunkt des Jahres. Adrian Sutil wurde zuletzt genauso mit Williams in Verbindung gebracht wie Kimi Räikkönen. "Ich habe das auch gelesen, es wird viel spekuliert, aber ich bin im Moment mit keinem Team in Gesprächen", verriet Sutil in Singapur. Er sei nie in der Fabrik in Grove gewesen. "Das sind nur Gerüchte."

Die Situation des Deutschen ist verzwickt: bei seinem Team Force India steht neben ihm und Teamkollege Paul di Resta auch Testfahrer Nico Hülkenberg für ein Stammcockpit 2012 zur Diskussion. Die Entscheidung möchte Teamchef Vijay Mallya erst nach Saisonende im Dezember treffen.

"Es bleibt mir nichts anderes übrig, als mich auf mein Fahren zu konzentrieren und so gute Resultate wie möglich einzufahren", sagt Sutil. Zuversicht und Selbstbewusstsein hören sich anders an, gerade bei ihm. "Hoffentlich gibt es eine Möglichkeit, am Ende des Jahres zu unterschreiben. Fair oder nicht fair, so ist die Formel 1."

Keine freien Cockpits

Sutil weiß, dass es außer bei Force India aktuell kaum einen Platz für ihn gibt. "Die Plätze sind etwas rar in der Formel 1." Die Topteams sind für 2012 besetzt und auch bei den ersten Verfolgern sind keine Cockpits mehr zu haben. Warum Sutil dort bisher nicht berücksichtigt wurde, versteht er nicht ganz.

"Ich hatte mich etabliert, schlage immer wieder mal ein paar große Teams und Fahrer, aber anscheinend sehen die Leute das nicht – das ist schade", klagt er. "Aber die Zeit wird kommen, ich hoffe bald", hofft er, weiter in der Formel 1 fahren zu können. Für ihn sei es schwierig, bei anderen Teams unterzukommen oder mit ihnen in Kontakt zu kommen.

"Wenn man manchmal sieht, was gewisse Teams für Fahrer engagieren, da schüttelt man den Kopf – das kann man nicht verstehen", spielt er auf den einen oder anderen Bezahlfahrer an, auch bei besseren Teams. Dank seiner Sponsoren, allen voran einem Elektronikunternehmen, hat aber auch er einen gewissen Verhandlungsvorteil. Dennoch kritisiert er: "Ich habe nicht das Gefühl, dass es nach purer Leistung geht. Das ist schon seit Jahren so, manchmal ist es aber ein bisschen bitter."