Pirelli und die Farben - ein gern diskutiertes Randthema in der Formel 1. Um den Zuschauern die unterschiedlichen Mischungen näher vor Augen zu führen und verständlicher zu machen, wurde jedem Reifen eine Farbe zugeordnet. Das sorgte zuweilen für Verwirrung, vor allem bei Rennen, in denen die harte und die Medium-Mischung zum Einsatz kam. So waren die Farben - silber für Hart und weiss für Medium - nur schwer zu unterscheiden.

"Ich denke, wir brauchen da ein wenig Vielfalt und wir müssen die Markierungen verbessern, mit Sicherheit die harte und die Medium-Mischung", bestätigt Paul Hembery gegenüber Autosport. Laut dem Pirelli-Motorsportchef müssten die Farben auch während des Fahrens deutlicher erkennbar sein. "Wir haben noch keine Lösungen", gibt er zu. "Vielleicht machen wir für die Leute sogar einen Wettbewerb daraus, die Pirelli-Farben für nächstes Jahr auszusuchen."

Pirelli hat in seinem angestrebten Entwicklungsprozess allerdings weniger Probleme mit den Farben an sich, sondern vielmehr mit der Art und Weise, wie die Farben auf den Reifen halten sollen. Laut Hembery gebe es nur wenige Menschen auf der Welt, die in der Lage sind, dies zu bewerkstelligen. "Es mag simpel klingen, aber wenn man versucht, etwas auf einer gewölbten Flanke anzubringen - und es auch noch etwas sein muss, das resistent gegen Abrieb und das Fahren über Kerbs sein muss - dann ist das ein komplizierter Prozess", beschreibt Hembery die Schwierigkeit.

Als nächstes Rennen steht das Wochenende in Singapur an - ein Nachtrennen. In der vergangenen Saison schaffte es Bridgestone, die Farbmarkierungen im Dunkeln aufleuchten zu lassen. Pirelli hingegen lässt die Zuschauer im Dunkeln, was die Reifenwahl der Fahrer angeht. Der Reifenlieferant nimmt keine speziellen Änderungen vor. "Wir benutzen einen Aufkleber", so Hembery. "Was bedeutet, dass dieser an der Seite angebracht wird, nachdem der Reifen ausgehärtet ist." Mit dem derzeitigen Stand der Aufkleber-Technologie sei es nicht möglich, fluoreszierende Pigmente einzuarbeiten.