Die Zeitentabelle des Qualifyings liest sich gut aus Sicht von Red Bull. Sebastian Vettel hatte nach dem abschließenden Segment des Zeitentrainings eine halbe Sekunde Vorsprung auf Lewis Hamilton. "Das war mit Sicherheit ein ganz besonderes Qualifying für uns", so Vettel nach seiner 1:22.275er-Runde. "Und das auf einer Strecke, auf der wir in den vergangenen beiden Jahren große Schwierigkeiten hatten."

Red Bull und Monza war in den vergangenen Jahren mit Sicherheit keine Liebesgeschichte, doch an diesem Wochenende sieht das anders aus. Der RB7 performte im Verlauf des bisherigen Wochenendes einwandfrei. "Wir lassen die Füße am Boden, können aber trotzdem stolz auf uns sein", freute sich der amtierende Weltmeister. Es käme nicht alle Tage vor, so ein Zeichen zu setzen - vom Vergleich mit Weihnachten war im Teamfunk die Rede.

Doch Vettel will sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen, denn für P1 gibt es noch keine Punkte. "Im Renntrim sind wir gut unterwegs, aber die anderen sind keine Pappnasen", so der Heppenheimer. "Die werden natürlich versuchen, an uns vorbei zu kommen." Das werden die Konkurrenten mit Sicherheit probieren, doch Vettel fühlte sich auf das 13. Rennen der Saison gut vorbereitet.

Die Bullen setzten den Fokus des Wochenendes vor allem auf das Rennen an sich. "Wir haben für morgen die richtige Herangehensweise gewählt", war sich Vettel sicher. "Also wir haben uns eher auf morgen konzentriert als auf heute."

Kuriose Szene am Rande des Qualifyings: Zwischen Q1 und Q2 kühlte sich Vettel die Hände mit Eis - weil er so heiß auf die Pole war? Der Weltmeister lieferte die Antwort. "Wenn man fährt, bekommt man ein bisschen Fahrtwind ab und hat anderes im Kopf", erklärte er. "Aber wenn man bei solchen Temperaturen steht, im Rennoverall steckt und neben 100 Grad heißen Lüftern steht - dann ist das, als ob man direkt an der Heizung sitzt." Deshalb habe er versucht, sich ein wenig abzukühlen.