Red Bull und Monza - bislang keine Liebesgeschichte. Der Bolide des amtierenden Weltmeister-Teams gilt in den Kurven als extrem schnell, hat aber Nachteile auf Highspeed-Geraden - dachte man bis zum Rennen in Spa. Der Doppelsieg durch Sebastian Vettel und Mark Webber zeigte der Formel-1-Welt, dass ein von Adrian Newey designtes Auto auch auf Highspeed-Kursen äußerst konkurrenzfähig sein kann. Das sorgt für Mut für Monza.

"Normalerweise haben wir dies als ein Rennen angesehen, in dem wir den Schaden in unserer Fahrer- und Teamweltmeisterschaft limitieren wollten", so Webber in seiner BBC-Kolumne. "Aber in diesem Jahr hoffen wir auf viel mehr als das." Spa sei ein sehr lohnendes Rennwochenende für Red Bull gewesen, so der Australier. Der Konkurrenz läuft allmählich die Zeit davon, dessen ist sich Webber bewusst.

"Wenn wir noch einmal solch ein starkes Resultat an diesem Wochenende erzielen können, dann wäre das wie ein Sechs-Punkte-Spiel im Fußball", erklärt Webber. "Man besiegt ein Team, das für das Gleiche kämpft, wie man selbst." Sprich: Je mehr Punkte Red Bull einfährt, desto mehr verlieren McLaren und Ferrari im Titelkampf.

Ein weiteres, überragendes Rennwochenende würde nicht nur in Sachen WM-Punkte helfen. "Das wäre ein enormer psychologischer Schlag für unsere Rivalen zu diesem Zeitpunkt der Saison", meint der 35-Jährige. "Ziemlich bald fehlen den anderen einfach die nötigen Rennen." Da Vettel seit Saisonbeginn mit Sieben-Meilen-Stiefeln in Richtung Titelverteidigung rast, spricht Webber von einem Nicht-Event in Sachen Titelkampf.

"Aber wenn man die Rennen selbst betrachtet, ist es eine der besten Saisons, die wir je in der F1 hatten", so Webber. "Die Rennen zwischen uns waren fantastisch und ich denke, dass die F1 das beste Racing innerhalb der Formel-Serien hervorbringt." Genau so solle es laut Webber auch sein, obwohl das in der Vergangenheit nicht immer der Fall gewesen sei.