Sergio Perez war nach dem Rennen in Spa nicht sonderlich begeistert. Erst war er in einen Unfall mit Sebastian Buemi verwickelt, für den er von der Rennleitung mit seiner Strafe belegt wurde - dann fiel er aus. "Das war wieder so ein Fall - wir sagen in den Fahrerbesprechungen immer, dass man die Linie nicht zweimal wechseln darf. Er hat aber zweimal gewechselt und das auch noch beim Anbremsen", meinte Perez in Bezug auf seine Kollision mit dem Schweizer frustriert. "Ich habe dadurch hinter ihm komplett den Anpressdruck verloren und dann war es sehr schwierig noch rechtzeitig zu bremsen", erklärte der Sauber-Pilot.

Das Duell habe sich zudem schon länger hingezogen. "Eine Kurve zuvor hat er mich bereits rausgedrückt. Ich denke also, dass diese Entscheidung ein bisschen unfair war, respektiere sie aber", meinte der Rookie zähneknirschend. Mit dem Handicap der Strafe und des Unfalls im Gepäck, habe er später im Rennen dann ohnehin nicht mehr viel ausrichten können. Sein Ausfall sei wohl ein Problem mit dem Radkranz gewesen, weswegen der Mexikaner sein Auto nach 27 Runden schließlich abstellen musste. Sauber-Geschäftsführerin Monisha Kaltenborn war vom Rennergebnis ebenso enttäuscht, wie ihr junger Pilot. "Wir haben uns bei dieser Ausgangslage sicherlich mehr erwartet", erklärte sie im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.

Hamilton-Aktion geht nicht

"Das Wetter hat ja diesmal auch mitgemacht, insofern sah alles gut aus", erklärte Kaltenborn. "Kamui ist jedoch zu spät hereingekommen und danach war das Rennen eigentlich gelaufen", meinte die Inderin, die anfügte: "Das ist sehr schade. Es ist wirklich ein Rennen der verpassten Chancen." Bedingt sei dies auch durch die Zwischenfälle, in die ihrer Piloten verwickelt waren - wie bespielsweie die Kollision zwischen Kamui Kobayashi und McLaren-Pilot Lewis Hamilton. Der Japaner konnte immerhin weiterfahren - Hamilton schied hingegen aus. "Für mich ist das ganz klar. Kamui ist geradeaus gefahren und ihn trifft da überhaupt keine Schlud", stellte die Geschäftsführerin klar.

"Lewis hat dann einfach zugemacht und das geht nicht. Wenn man jetzt hier Analysen und allgemeine Kommentare über Kamui hört und, dass er riskant fahren würde, kann ich das überhaupt nicht nachvollziehen", ärgerte sich die Sauber-Mitarbeiterin. "Er hat sich absolut richtig verhalten und ihn trifft da überhaupt keine Schuld", erklärte Kaltenborn. Den Unfall von Sergio Perez wollte sie hingegen noch nicht weiter bewerten. "Was bei Perez los war, kann ich noch nicht sagen. Nach den Aussagen, die wir von unserem Fahrer gehört haben, scheint er da nichts falsch gemacht zu haben", sagte die Geschäftsführerin, die jedoch auch klarstellte: "Wir müssen uns da erst einmal die Bilder ansehen."