Jenson Button hat für den Belgien GP nur einen Wunsch: ein trockenes Rennen ohne Chaos und Zwischenfälle. Ein frommer Wunsch angesichts des allseits bekannten, typischen Ardennen-Wetters. Aber Button hat einen Grund für seinen Wunsch: "Wenn man ein konkurrenzfähiges Auto hat, möchte man, dass alles normal abläuft. Im Nassen kann man einen Fehler machen oder andere treffen bessere Entscheidungen."

Dass McLaren nach zwei Siegen in Deutschland und Ungarn auch in Belgien ein schnelles Auto haben wird, davon geht der Weltmeister von 2009 fest aus. "Ich möchte nicht von einem Vorteil sprechen, Red Bull wird stark sein, aber wenn wir unsere Strategie richtig hinbekommen, haben wir eine sehr gute Siegchance." Der einzige Unterschied ist, dass McLaren angesichts der WM-Situation zum Siegen verdammt ist, Red Bull hingegen nicht.

Dabei muss sich Button nicht nur mit den beiden Red-Bull-Piloten sowie Fernando Alonso auseinandersetzen, sondern auch mit seinem Teamkollegen Lewis Hamilton. "Es gibt viele konkurrenzfähige Autos, es ist für uns alle schwierig, Sebastian einzuholen", weiß Button. "Es wird schwieriger für Mark, weil er im gleichen Auto sitzt wie Sebastian. Wenn er schnell ist, wird auch Sebastian schnell sein. So kann er ihm zwar Punkte abnehmen, aber nicht so viele."

Für Hamilton und ihn sei es einfacher, meint Button. "Aber am einfachsten ist es für Fernando. Wenn sein Auto schnell ist, kann er gewinnen." Von seinem Teamkollegen Felipe Massa droht ihm keine Gefahr – weder im Titelkampf noch auf der Strecke. Trotzdem sieht Button sich in einer vernünftigen Ausgangsposition. "Es ist für uns alle allerdings keine leichte Aufgabe, über die WM zu reden. Dennoch werden wir bis zum Ende kämpfen."

Die kühlen Temperaturen und das mittlere Downforcelevel könnten McLaren in Spa in die Karten spielen. "Red Bull war letztes Jahr hier und in Monza nicht so stark", erinnert sich Button, der aber gleich einschränkt: "Andererseits waren sie in Ungarn letztes Jahr zwei Sekunden schneller als wir. Das waren sie in diesem Jahr nicht." Vergleiche zwischen zwei Saisons sind also heikel. "Beide Teams haben in diesem Jahr ganz andere Autos, ich weiß nicht, wie gut sie hier sein werden."