Elf Rennen der Formel-1-Saison 2011 sind vorbei und die Motorsportwelt staunt über Rookie Paul di Resta. Durch seine guten Leistungen bei Force India, wird er mittlerweile immer wieder als Nachfolger von Michael Schumacher bei Mercedes GP gehandelt. Zumindest sind die Beziehungen zur Marke mit dem Stern nicht schlecht, denn bereits zu Zeiten, als der Schotte noch in der Formel 3 Euroserie unterwegs war, wurde er von einem Mercedes-Motor angetrieben.

2006 sicherte sich Paul di Resta den Titel in der Formel 3 Euroserie, Foto: F3 Euroseries
2006 sicherte sich Paul di Resta den Titel in der Formel 3 Euroserie, Foto: F3 Euroseries

2006 stellten sich schließlich die Weichen für die Zukunft. Mercedes machte dem damals 20-Jährigen das Angebot, ein DTM-Auto zu pilotieren. "Ich nahm mir einige Zeit, um darüber nachzudenken, weil ich wirklich in einem Einsitzer bleiben wollte", verriet di Resta nun Autosprint.

GP2 scheiterte an der Größe

Ähnlich wie der spätere Weltmeister Lewis Hamilton, wollte auch di Resta in die GP2 aufsteigen. Doch seine Körpergröße machte dem Schotten einen Strich durch die Rechnung. "Ich hatte ein signifikantes Problem", schilderte der 25-Jährige. "Ich machte einen Test in einem GP2-Auto und es war einfach zu klein für mich. Ich wechselte drei Mal den Sitz, aber es war ein Alptraum", so der 1,85 Meter große di Resta zum Ende seiner Hoffnungen auf die GP2.

Formel 1 immer im Hinterkopf

Nach diesem 'Alptraum' entschied er sich schließlich für die DTM, in der er große Erfolge feierte. Denn nach einem Jahr, stieg er zum Neuwagenfahrer auf und sicherte sich den zweiten Platz in der Gesamtwertung. "Aber ich habe nie aufgehört daran zu denken, eines Tages Formel 1 zu fahren", verriet di Resta. "Aber ich wusste, es war unverzichtbar, mich in den Köpfen zu halten, daher musste ich gewinnen."

Tatsächlich gelangen ihm auch 2009 ein Sieg und drei Podestplätze mit seinem Mercedes. Doch der eigentliche Schritt in die Formel 1 kam durch sein Engagement als Testfahrer bei Force India. Durch gute Leistungen und seinen Titel in der DTM 2010, sicherte er sich schließlich ein Stammcockpit und ist nun dort, wo sein ehemaliger Formel-3-Kollege Sebastian Vettel schon seit 2007 unterwegs ist: in der Königsklasse.

Bestmöglich Kapital geschlagen

"In meinem Formel-3-Team waren wir Vier: Ich, Vettel, Kobayashi und van der Garde", erklärte di Resta, der aber keinen Neid verspürt, dass Vettel sich bereits den Weltmeistertitel sichern konnte und er als Rookie erst in seiner ersten Saison unterwegs ist. "Ich muss sagen, als er in die Formel 1 kam, machte er einen unglaublichen Job, denn er hat aus dem, was er hatte, bestmöglich Kapital geschlagen", lobte der DTM-Meister von 2010 seinen ehemaligen Teamkollegen. "Vielleicht hätte er das Gleiche getan, wenn er an meiner Stelle in der DTM gewesen wäre, vielleicht nicht. Ebenso ist wahr, dass ich nicht sagen kann, was ich erreicht hätte, hätte ich seine Chancen gehabt."

Ähnliches gelte auch für Hamilton, der ein guter Fahrer in den kleineren Klassen war. Dadurch, dass er aber sofort mit McLaren in die Formel 1 einstieg, sei es natürlich gewesen, dass er einen guten Job gemacht hat. Doch selbst wenn seine ehemaligen Formel-3-Kollegen bereits Weltmeister sind und auch 2011 wieder gegeneinander um den Titel kämpfen, bleibt di Resta gelassen und will sich in in diese Reihe eingliedern. "Sebastian und Lewis waren in der Lage zu bekommen, was ich versuche jetzt zu bekommen", schloss der Schotte ab.