Toro Rosso ist die Brutstätte von Red Bull. Im Team von Franz Tost werden Talente ausgebildet, um irgendwann einmal den Sprung zum großen Bruder zu schaffen. Aktuell werden Sebastien Buemi die besten Chancen eingeräumt, den Sprung nach oben zu schaffen. Teamchef Tost will nun bis zum Ende der Saison warten, um die Leistungsfähigkeit des jungen Schweizers zu bewerten.

Laut Tost sollten Piloten maximal drei Jahre in der Formel 1 fahren, um zu zeigen, dass sie das nötige Potential besitzen und eine höhere Aufgabe - namentlich Red Bull - bewältigen können. "Oder sagen wir es einmal so: Wenn du dir nach drei Jahren nicht sicher bist, ob er es schafft, dann würde ich frei heraus sagen: 'Vergiss ihn'", so Tost gegenüber der offiziellen F1-Homepage.

Buemi, seit 2009 in der F1 unterwegs, hat in der Fahrerwertung aktuell leicht die Nase vor seinem Teamkollegen Jaime Alguersuari. Nach dem achten Platz beim Ungarn GP hat er mit 12 Zählern zwei Punkte Vorsprung auf den Spanier. Laut Tost sei das Scuderia-Duo noch tief in der Selbstfindungsphase. "Sie arbeiten sich nach vorn", so Tost. "Also warten wir ab und schauen, wie sich die zweite Saisonhälfte entwickelt." Nach dem letzten Saisonrennen wolle sich Tost mit den Verantwortlichen von Red-Bull zusammensetzen und besprechen, wer 2012 für Toro Rosso ins Cockpit steigt.

Gute Chancen auf einen Platz werden Daniel Ricciardo eingeräumt. Der Youngster aus der Red-Bull-Kaderschmiede verdient sich gerade seine F1-Sporen bei HRT. "Ich erwarte, dass er Vitantonio Liuzzi nach nicht mehr als drei oder vier Rennen übertrumpft", hielt Tost große Stücke auf den Australier. Er freue sich darauf, künftig mit Ricciardo und Jean-Eric Vergne zusammenzuarbeiten.

Tosts ideales Szenario in Sachen Fahreraufstellung bei Toro Rosso: "Ich würde gern mit einem bereits erfolgreichen Youngster aus dem Red-Bull-Pool und einem sehr jungen Fahrer arbeiten." Es sei viel einfacher, mit einem Piloten über technische Details zu sprechen, der bereits einen gewissen Grad an Erfahrung besitzt. Die Arbeit mit zwei Unerfahrenen sei hingegen sehr zeitraubend. "Das technische Feedback von Newcomern ist natürlich niemals so gut, wie das von jemandem, der schon einige Meilen gefahren ist und Setup-Arbeit geleistet hat", erklärte der STR-Teamchef.