"Wir befinden uns in einer Art Niemandsland", stellte Mike Gascoyne fest. Team Lotus hat sich zwar von HRT und Virgin Racing abgesetzt, doch noch immer wartet das Team auf einen WM-Punkt. "Wir sagten, dass wir in diesem Jahr im Mittelfeld fahren wollten, aber das tun wir nicht", merkte der Technikchef an. Auf die Etablierten haben Jarno Trulli und Heikki Kovalainen meist deutlichen Rückstand.

Doch in der kommenden Saison soll sich dieser Umstand endlich ändern. Gascoyne war zuversichtlich. "Es wäre schön, gegen diese Jungs zum Ende des Jahres hin kämpfen zu können und Williams und Toro Rosso abzugreifen", so der Brite. "Dann wollen wir im nächsten Jahr daran anknüpfen. Ich glaube, dass wir das schaffen können."

Gascoyne erklärte, warum Team Lotus den Angriff aufs Mittelfeld schaffen könne. "Im Gegensatz zum Auto in diesem Jahr, welches im Vergleich zu 2010 fast komplett neu ist, wird das Auto für die kommende Saison eine Weiterentwicklung des aktuellen sein", betonte er. "Das gleiche Getriebe, das gleiche Design-Team, der gleiche Motor." Das Team könne sich nun auf die Bereiche konzentrieren, die das Auto schneller machen - statt noch einmal den kompletten Design-Prozess zu durchlaufen.

KERS-Verzicht die richtige Entscheidung

In dieser Saison verzichtet Team Lotus auf den Einsatz von KERS, doch 2012 soll das Hybridsystem Einzug in die giftgrünen Autos halten. Dabei kommt das KERS von Red Bull zum Einsatz. "Wir nutzen nächstes Jahr die Red-Bull-Einheit, weil wir schon ihr Getriebe benutzen", klärte Gascoyne auf. "Das ist die logische Lösung. Das Getriebe wird eine Weiterentwicklung des aktuellen, aber das KERS-Paket wird das aus 2012."

Gascoyne war überzeugt, dass es die richtige Entscheidung war, in diesem Jahr noch auf KERS zu verzichten. "Die Ressourcen, die es benötigt hätte, wären im Vergleich zum Reingewinn enorm gewesen", meinte er und fügte hinzu, dass Team Lotus nur auf das aktuelle Red-Bull-KERS hätte zurückgreifen können - nicht das stabilste System, wie die Saison mehrfach gezeigt hat. "Schauen Sie sich die Probleme an, die sie damit haben", merkte Gascoyne an. "Es war die richtige Entscheidung."