Vitaly Petrov auf Platz zwölf, Nick Heidfeld 14. - nicht gerade ein Traumresultat für Lotus Renault GP beim Qualifying zum Großen Preis von Ungarn. "Wie schon in Monaco: Unser Abgassystem funktioniert auf Strecken mit vielen langsamen Kurven nicht gut", erklärte Teamchef Eric Boullier. Diesen Umstand wollte er nicht als Entschuldigung gelten lassen, sondern als Fakt.

Am Nürburgring-Wochenende hatte Nick Heidfeld mit einem neuartigen Abgassystem herum experimentiert - am vergangenen Samstag und im Rennen kam es jedoch nicht zum Einsatz. Auch auf dem Hungaroring verzichtete Renault auf die rückwärtige Auspuff-Lösung. "Wir haben seit dem vergangenen Wochenende keine Updates", gab Boullier an. "Fragen sie mich im September wieder, dann wissen wir mehr."

Renault plant, für die kommenden Rennen weitere Updates an den R31 zu bringen. Nach der Aufstockung des Windkanal-Modells von 50 auf 60 Prozent soll das Auto in Spa eine Weiterentwicklung des bisherigen Boliden sein. Diese scheint dringend nötig. "Ich hatte uns heute nicht so langsam erwartet", meinte Boullier. Immerhin sei die Balance im Vergleich zum Vortag besser gewesen. "Wir hatten gestern Probleme mit den Bremsen und haben viel daran gearbeitet", verriet der Teamchef.

Beim Deutschland GP durfte Bruno Senna beim ersten Freitags-Training anstelle von Nick Heidfeld das Cockpit übernehmen. Boullier wollte nicht ausschließen, dass der Brasilianer in dieser Saison noch einmal ran darf. "Es kann sein, dass Bruno wieder mal an einem Freitag fährt. Aber erst einmal müssen wir uns um unsere aktuellen Probleme kümmern", so Boullier.

Dass Senna im Auto gesessen habe, hatte laut Boullier überhaupt nichts mit dem Umstand zu tun, dass Sponsor Genii Capital in Brasilien sehr aktiv sei. "Genii war schon dort, bevor Bruno überhaupt in der GP3 fuhr", erklärte der Franzose.