Jeder Sieg schmeckt süß, jener beim Deutschland Grand Prix schmeckte McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh aber besonders süß, nachdem in den Wochen davor mehrfach darüber spekuliert worden war, dass er seinen Job verlieren könnte. Denn sein Team hatte eine schwere Zeit hinter sich, vor allem in Silverstone, wo das Auto nicht wunschgemäß lief und der Brite sich deswegen genötigt sah, bei der samstäglichen McLaren-Pressekonferenz einfach einmal ungefragt sechs Minuten darüber zu sinnieren, dass man das Schiff wieder auf Kurs bringen werde.

Zwar meinte Whitmarsh, er habe den Spekulationen um seine Person nicht allzu viel Aufmerksamkeit geschenkt, er musste aber zugeben, dass der Sieg auf dem Nürburging doch besonders süß war. "Wenn ich sagte, das ist er nicht, dann würde ich lügen", meinte er. Zudem erklärte er, dass er wohl missverstanden wurde, als er seinen Monolog in Silverstone hielt. "Ich war in Silverstone sehr ehrlich und sagte, dass die Dinge nicht gut liefen. Einige missverstanden das und meinten, mein Job sei in Gefahr."

Dazu musste er betonen, dass wohl jeder im Fahrerlager, der zumindest einigermaßen intelligent sei, wohl nicht daran glaubte, dass dem so war. "Wenn man an der Spitze eines der stärksten Teams ist, dann hat man viel Druck. Aber der Druck, den ich mir selbst auferlege, ist viel stärker als der Müll in der Presse", erklärte der Teamchef.