60 Jahre nach dem ersten Ferrari-Sieg der Formel-1-Geschichte in Silverstone scheuchte Fernando Alonso am Sonntagvormittag den 375 F1 Ferrari von Froilan Gonzalaz für einige Runden über die altehrwürdige Strecke. Für den Spanier war das ein gutes Omen: Wenige Stunden später holte er in seinem 150°Italia den 216. Grand Prix Sieg der Scuderia.

Für Teamchef Stefano Domenicali war der erste Saisonsieg eine große Erleichterung nach einer harten Zeit für die Roten. "Das war heute eine unglaubliche Leistung", lobte der Teamchef. "Wir hatten eine Verbesserung erwartet, aber sie war so groß, dass wir sie erst verstehen und analysieren müssen. Die Performance unseres Autos war an diesem Wochenende bei allen Bedingungen gut."

Egal ob im Trockenen oder im Nassen, ob mit Regenreifen oder weichen Slicks – Ferrari war so nah an Red Bull dran wie noch nie in dieser Saison. "Jetzt müssen wir diese Leistung bei jedem Rennen bringen", weiß Domenicali. Angesichts des Sieges hofft er, dass diese Performance die Basis für die zweite Saisonhälfte bildet. "Wir müssen angreifen und maximale Punkte holen." Dennoch bleibt der Italiener vorsichtig, wenn es um Vorhersagen im Titelkampf geht.

"Momentan schaue ich mir den WM-Stand nicht an", betont er. "Wenn wir weiter gute Ergebnisse erzielen, sehen wir weiter." Für den Moment müsse sich Ferrari auf die eigene Arbeit konzentrieren, aber natürlich würde er gerne mehr solcher Rennen erleben. "Ich würde gerne um Spitzenpositionen kämpfen, wir waren bei den letzten Rennen in Monaco, Montreal und Valencia konkurrenzfähig, haben vorne mitgekämpft."

Demnach hofft Domenicali, dass es für die Scuderia am Nürburgring so weiter geht. "Wir wollen weitere Updates haben und unser Ziel ist es, mehr Rennen zu gewinnen", kündigt er an. "So gehen wir auch den Nürburgring an. Aber Red Bull wird nicht aufgeben, sie werden wie verrückt pushen und selbst Updates haben." Nach dem Sieg zum roten Jubiläum sieht die Ferrari-Welt aber schon wieder viel besser aus.