Als Red Bull Daniel Ricciardo für seine ersten Formel-1-Rennkilometer an HRT ausgeliehen hat, hatte das Team dabei klarerweise ein paar Hintergedanken. So wollte es dem Australier ermöglichen, nach den Freitags-Einsätzen bei Toro Rosso noch tiefer in die F1-Welt zu schnuppern. Dementsprechend genau werden die Verantwortlichen von Red Bull auch hinsehen, wenn Ricciardo am kommenden Wochenende in Silverstone seine Runden dreht.

"Er ist ein echt talentierter Youngster, er hat die Gelegenheit verdient, sein Formel-1-Debüt zu machen. Ich denke, er ist ein sehr begabter Fahrer, die Arbeit, die er für uns bei den Young Driver Tests und im Simulator gemacht hat, war sehr, sehr beeindruckend. Das ist ein erster Schritt auf der Leiter für ihn. Er ist noch sehr jung. Es ist eine Möglichkeit, die sich ihm bietet und nun muss er sie auch wahrnehmen", sagte Red-Bull-Teamchef Christian Horner gegenüber Reuters.

Es ist Zeit

Sollte Ricciardo sich bewähren, könnte er sich damit einen Platz bei Toro Rosso für 2012 verdienen, wobei einige spekulieren, er könnte auch gleich bei Red Bull Racing unterkommen, sollte Mark Webber gehen. Horner betonte, dass der Australier sich Zeit nehmen müsse - auch wenn er wohl nicht viel brauche. "Er muss eine Lernkurve durchmachen, wir sehen bei diesen jungen Fahrern aber, dass sie sich schnell entwickeln. Seht euch Paul di Resta an, seht euch Sebastian [Vettel] an. Sie entwickeln sich sehr schnell. Daniel ist ein sehr talentierter Fahrer, also wird es interessant, wie er sich entwickelt."

Horner gab aber zu bedenken, dass Ricciardo noch keine Grand-Prix-Erfahrung hat und daher viel lernen müsse. HRT und Toro Rosso seien dafür die beste Umgebung, so wie das für Sebastian Vettel bei Toro Rosso früher ebenfalls war. "Er braucht Zeit zur Entwicklung, es wäre falsch, ihn durch zu hetzen. Er muss sich jetzt in der Formel 1 beweisen. Er hat sich in den unteren Klassen bewiesen und jetzt muss er diese Möglichkeit wahrnehmen und das Meiste daraus machen", meinte der Teamchef. Das Talent stimme jedenfalls, allerdings sei Testen etwas anderes als unter Druck zu arbeiten. "Wir werden ihn genau im Auge behalten", versprach Horner. Denn Ricciardo ist auch nach wie vor Test- und Ersatzfahrer bei Red Bull.