Bereits seit 1993 wird unter der Schirmherrschaft des reichen Lord March in der Grafschaft West Sussex in Südengland das Goodwood Festival of Speed abgehalten. Mittlerweile ist die Veranstaltung zu einem Who is Who des Motorsport gereift. Dieses Jahr fiel das Festival ausgerechnet auf das Wochenende vor dem Großbritannien Grand Prix und lockte daher noch einmal mehr Fahrerlager-Prominenz an, als ohnehin schon.

Die Liste der zu bestaunenden Piloten war bereits früh am Wochenende lang. Neben Vitaly Petrov, Marc Gene, Mark Webber, Bruno Senna und Karun Chandhok, waren auch die britischen Nachwuchshoffnungen und F1-Tester Oliver Turvey und Sam Bird im Einsatz - ebenso wie McLarens WM-Zweiter Jenson Button. Der Weltmeister von 2009 verzichtete, als Vorsichtsmaßnahme nach einer leichten Knieverletzung bei BBC-Dreharbeiten in London Anfang der Woche, jedoch auf einen Formel-1-Demo-Run und drehte lieber ein paar Runden im Straßen-McLaren.

Für Action für die Zuschauer war dennoch ausreichend gesorgt. So war beispielsweise auch Nico Rosberg vor Ort, um seinen Mercedes aus dem Vorjahr über das Areal und den Schlossberg hinauf zu pilotieren. Der Deutsche war von der Veranstaltung begeistert. "Der Anreiz ist, dass das hier allgemein ein sehr einmaliges Event in der Welt des Motorsports ist. Hinzu kommt, dass die Anzahl der Leute, die hier jedes Jahr herkommen, wirklich beeindruckend ist", so Rosberg, der anfügte: "Es ist wirklich unglaublich und alle sind von der Leidenschaft dieses einen Mannes angezogen - Lord March."

Von Goodwood über Wimbeldon nach Mugello

Auch wer - wie Nico Rosberg - auf Historisches stand bekam in Goodwood einiges geboten, Foto: Sutton
Auch wer - wie Nico Rosberg - auf Historisches stand bekam in Goodwood einiges geboten, Foto: Sutton

"Die Veranstaltung ist auf der ganzen Welt als eines der besten Motorsport-Treffen bekannt. Jeder hier hat diese Passion und das macht es auch für mich sehr besonders", freute sich der Mercedes-Pilot gegenüber Autosport. "Hier zu sein und alle Autos aus der Vergangenheit sehen zu können, ist großartig. Und ich muss sagen, wenn ich das nächste Mal hier in Goodwood bin, würde ich gerne auch eines davon selbst fahren", so der Deutsche, der 2011 noch mit seinem Mercedes GP W01 Vorlieb nehmen musste.

"Einen alten Mercedes bin ich noch überhaupt nicht gefahren und ich würde gerne einmal herausfinden, wie das so war - wie verrückt und mutig diese Jungs waren", lachte Rosberg, der angab, anders als viele andere aktuelle Formel-1-Piloten, sehr an der Geschichte des Sports interessiert zu sein. Als einen der Gründe dafür nannte er seinen Papa Keke - dieser war 1982 immerhin Weltmeister mit Williams. Gelegenheit um mit ein paar Kollegen und alten Weggefährten seines Vaters zu sprechen, sollte Rosberg in Goodwood genug gehabt haben.

So stattete neben Sir Stirling Moss, Martin Donnelly und vielen anderen, auch Ex-F1-Pilot und Indy-500-Sieger Danny Sullivan der Veranstaltung einen Besuch ab und nahm dafür extra die lange Reise aus Amerika auf sich. Wer von den Fahrern der aktuellen Generation auf Grund des bevorstehenden Rennens in Silverstone schon in England weilte, auf Motorsport an diesem Wochenende jedoch keine Lust hatte, für den gab es aber trotzdem ein Alternativ-Programm: Lewis Hamilton und Sebastian Vettel wurden auf den Tribünen in Wimbeldon gesichtet - genauso wie Mark Webber, der irgendwie überall zu sein schien, denn am Sonntag ging es auch noch kurz zur MotoGP nach Mugello.