Webber fehlt das Feuer in den Augen?, Foto: Sutton
Webber fehlt das Feuer in den Augen?, Foto: Sutton

Das war sein bestes Rennen in dieser Saison", lobte Teamchef Christian Horner Mark Webber nach seinem dritten Platz in Valencia. Und auch der Australier selbst schmetterte nach dem Rennen eine PR-Floskel nach der anderen in Richtung der Journalisten. "Das war bis zum letzten Boxenstopp mein bestes Rennen."

Doch es fällt schwer dem Red Bull-Piloten abzukaufen, dass er sich über einen dritten Platz freut - vor allem da er wieder einmal von seinem Teamkollegen geschlagen wurde. Rückblick: Silverstone vor einem Jahr. Webber überquerte soeben die Ziellinie als Sieger und sorgte mit seinem Boxenfunk "Nicht schlecht für einen Nummer-2-Fahrer" für einen Eklat. Der Australier warf seinem Red Bull Racing-Team öffentlich vor, Sebastian Vettel zu bevorzugen.

"Ganz ehrlich, ich hätte niemals einen Vertrag für nächstes Jahr unterschrieben, wenn ich gewusst hätte, dass dies die Art ist, wie sich die Dinge entwickeln", erklärte Webber offen. Diese aggressive Attitüde lässt der Australier in diesem Jahr vermissen, vielmehr scheint ihn der Titelgewinn von Vettel im Vorjahr gebrochen zu haben. Während sein Teamkollege eine unglaubliche Dominanz an den Tag legt, bei fast jedem Rennen einen neuen Rekord aufstellt und die Experten nach neuen Superlativen suchen lässt, fährt Webber unscheinbar seinem Teamkollegen hinterher.

Alles andere als "unschlagbar"

Als Ausrede müssen die neuen Pirelli-Reifen herhalten, die der Australier laut Horner schwer zum Arbeiten kriegt. Webber mag durchaus seine Probleme mit den Reifen haben, doch das Hauptproblem scheint ein anderes zu sein: ihm fehlt das Feuer. "Wir haben von Webbers aggressiver Einstellung in diesem Jahr noch nichts gesehen", kritisiert auch Johnny Hebert.

Fakt ist, dass Webber im Qualifying - mit Ausnahme von Barcelona - nie an Vettels Performance herankam. Während Vettel im Qualifying die Konkurrenz regelmäßig zur Verzweiflung treibt, fehlt es Webber an dieser "Unschlagbarkeit". Mit seiner Leistung unterstreicht der Australier nur noch mehr das Ausnahmekönnen von Vettel. Doch vielleicht findet Webber in Silverstone seinen Kampfgeist wieder.