Die Vertragsverhandlungen zwischen Jenson Button und McLaren waren auch in Valencia ein Thema. Der Brite hatte verraten, dass er mit dem Team wegen der Option für 2012 noch nicht gesprochen hat. Weitere Details ließen sich weder Button noch Teamchef Martin Whitmarsh entlocken. "Es ist ganz einfach so, dass wir nicht darüber reden, was in dem privaten Vertrag zwischen Jenson und dem Team steht. Wir versuchen, in diesem Team gegenüber den Fahrern Respekt zu zeigen", betonte Whitmarsh.

Wenn über Optionen und Verträge geredet wird, dann nur untereinander. Es ist allerdings ein offenes Geheimnis, dass McLaren keinesfalls Interesse daran hat, das Button oder Hamilton zur Konkurrenz wechseln. Die beiden legten bisher ein harmonisches Verhältnis an den Tag, von denen andere Teams nur träumen können. Selbst der Zwischenfall in Kanada als Hamilton ins Heck seines Teamkollegen krachte, konnte die Harmonie im Team nicht stören.

"Wir hätten uns natürlich gewünscht, dass so etwas nicht passiert. Aber ich fand es toll, dass es danach keine Anschuldigungen der Fahrer gab. Wir haben sehr ehrliche Fahrer. Sie wollen sich auf der Strecke schlagen und das ist auch gut so", erklärte der McLaren-Teamchef. Einen weiteren Zwischenfall will Whitmarsh zukünftig vermeiden - somit spart er sich auch die darauffolgenden Diskussionen. "Für einen Teamchef ist das ein schwerer Moment. Man muss erklären, warum man die Fahrer nicht eingebremst hat. Aber ich empfinde für beide Respekt und vertraue ihnen. Ich und alle anderen im Team wissen, dass das keine Absicht war", sagte der Brite.

Rückendeckung für die Fahrer

Dennoch musste vor allem Hamilton in den letzten Wochen für seine harten Manöver Kritik einstecken. Trotz allem steht Whitmarsh weiter hinter dem Weltmeister von 2008. "Das sind Renninstinkte, die man hat. Ich habe kein Problem damit wie Lewis fährt. Er ist ein aggressiver Racer und er wird weiterhin racen. Ich will auch nicht, dass er es anders macht", betonte Whitmarsh. Was Hamilton zu viel riskiert, riskiert Button für viele Experten zu wenig.

"Jenson mag für einige entspannt wirken, aber er hat gezeigt, dass er einen Hunger nach Siegen verspürt. Wir haben Glück, dass wir zwei Fahrer haben, die sich vertrauen und respektieren. Sie wollen beide gewinnen, sie sind beide Sieger. Daher sind wir alle frustriert, wenn sie nicht vorne sind", verriet Whitmarsh. Für das Rennen morgen in Valencia hält er alles für möglich. "Wir hoffen, dass wir wieder ein gutes Auto haben. Jeder der beiden kann das Rennen gewinnen und das wollen auch beide", so Whitmarsh.