Fernando Alonso fiel beim vergangenen Rennen in Montreal zwar vorzeitig aus, doch bei Ferrari ist neuer Mut eingekehrt. Zunächst hatte es den Anschein erweckt, dass die Scuderia die aktuelle Saison bereits abgehakt hätte und sich auf 2012 konzentriere. Doch nun gab Chef-Designer Nikolas Tombazis bekannt, dass das Team die kommenden vier Rennen abwarten will. Fernando Alonso weiß, was er von den Mitarbeitern fordert.

"Wir brauchen das beste Auto", so der Spanier am Rande des Europa GP. "Wenn wir das beste Auto haben, können wir auch den Titel holen." Es sei noch genügend Zeit, sich vom unbefriedigenden Saisonstart zu erholen. Doch die Zeit drängt, denn Sebastian Vettel hat bereits 92 Punkte Vorsprung auf den Ferrari-Star. Deshalb will Alonso versuchen, schlichtweg jedes Rennen zu gewinnen. "Manchmal ist das unmöglich, aber so lautet unser Ziel", meinte der zweimalige Weltmeister.

Alonso will den erneuten WM-Gewinn nicht ausschließen, doch noch immer wartet die Scuderia auf den ersten Sieg in dieser Saison. Dabei scheint Alonso bislang alles gegeben zu haben. "Ich bin die besten sieben Rennen meiner Karriere gefahren, die besten Qualifyingrunden und hatte die besten Starts", war er überzeugt. Trotzdem fehlen bislang die Resultate, Platz zwei in Monaco ausgenommen.

Derzeit sei es laut Alonso auch nicht einfach, ein Rennen zu gewinnen. Bislang standen mit Sebastian Vettel, Lewis Hamilton und Jenson Button nur Fahrer aus zwei Teams ganz oben - Ferrari musste sich hinten anstellen. "Es gibt keinen Zweifel daran, dass wir in Monaco und Kanada die Möglichkeit hatten, zu gewinnen", so Alonso. "Das ist ein Fakt, das ist kein Traum." Davon kann sich Ferrari zwar nichts kaufen, doch laut dem 29-Jährigen ginge der Trend nach oben.

Angesprochen auf die kurzfristigen Änderungen bezüglich des angeblasenen Diffusors, war sich Alonso über die Auswirkungen im Unklaren. Ob diese einen großen Unterschied bewirken? "Hoffentlich, aber ich denke nicht, dass sich viel in der Qualifying-Rangorder ändern wird", vermutete er. "Sebastian war der Schnellste im Qualifying. In den Rennen scheint es, dass wir etwas näher dran sind. Aber wir sind nicht so verzweifelt, dass wir hier das Rennen gewinnen müssen." Stattdessen müsse Ferrari den eingeschlagenen Weg weitergehen.