Die letzten Rennen waren für Force-India-Pilot Adrian Sutil eher eine Achterbahnfahrt. "Manchmal verliert man und manchmal gewinnt man - in Monaco hatten wir eine großartige Strategie und das hat gut funktioniert. In Kanada war das nicht der Fall, aber wir müssen weitermachen", so der Deutsche, der sich auf das Rennen in Valencia freute.

"Das hier ist eine andere Strecke, mit anderem Wetter. Es ist heiß und schön - mit dem Wasser und dem gutem Ausblick. Ich mag Rennen mit warmen Wetter lieber", meinte Sutil, der in Bezug auf die Streckencharakteristik verriet: "Es gibt viele lange Geraden und nicht all zu viele schnelle, sondern eher langsamer Kurve - vielleicht liegt das unserem Auto. Es sollte ein normales Wochenende werden."

Über die sportlichen Entscheidungen abseits der Rennstrecke war er derweil erfreut. "Es ist nicht schlecht dass wir ein bisschen zur Normalität zurückkehren, denn es gab beim Motor zu viele verschiedene Einstellungen zwischen dem Rennen und dem Qualifying", so Sutil in Bezug auf die Einschränkung des angeblasenen Diffusors. "Für uns ist das ein schwieriger Bereich, der nicht wirklich gut funktioniert hat und an dem wir immer noch gearbeitet haben", erklärte der 28-Jährige.

Andere Teams mit größeren Verlusten

"Uns betrifft das daher also nicht ganz so - ich glaube nicht, dass wir durch die Einschränkungen allzu viel verlieren werden", hoffte Sutil, der glaubte: "Andere Teams haben stärker auf dieses System gesetzt und werden dementsprechend mehr verlieren. Ich finde es gut, dass die FIA es einschränkt, denn wahrscheinlich ging es ein bisschen zu weit."

Bei Adrian Sutil und Force India herrscht Freude über die Diffusor-Entscheidung der FIA, Foto: Sutton
Bei Adrian Sutil und Force India herrscht Freude über die Diffusor-Entscheidung der FIA, Foto: Sutton

Ob Force India die neue Regelung aber wirklich helfen könne, wollte er nicht vorhersagen. "Die anderen Teams haben auch so gute Autos. Aber vielleicht können wir von dieser Entscheidung trotzdem profitieren und verlieren daurch nicht so viel die anderen - dann können wir wettbewerbsfähiger sein", sagte Sutil, der aber nicht das komplette Augenmerk auf den Diffusor legen wollte: "Es ist aber auch wichtig das Auto in allen anderen Bereichen zu entwickeln und sich nicht nur auf dieses eine Gebiet zu konzentrieren, denn so viel ist da auch nicht mehr herauszuholen."

Auch die andere viel diskutierte Entscheidung dieser Woche hatte es ihm angetan - der Wechsel von den angedachten Vierzylindermotoren auf eine Lösung mit einem 1,6 Liter V6-Turobmotor ab der Saison 2014. "Mir wären ja V12-Motoren am liebsten, aber das ist im Moment wahrscheinlich die falsche Zeit dafür", scherzte Sutil. "Der V6 ist so gesehen ein sehr effizienter Motor und mit dem Turbo haben wir natürlich auch noch einen großen Leistungsanstieg", sagte der 28-Jährige.

Motorleistung ist wichtig

Wichtig sei vor allem die angesprochene Effizienz. "Wenn es ein bisschen grüner wird ist es auch nicht schlecht - man muss auf die Umwelt schauen. Für die Formel 1 ist es wichtig dass die Leistung stimmt - dass es immer noch schnell ist und wir nicht langsamer werden", erklärte Sutil und sagte: "Ich glaube das kann man auch mit diesen Motoren erzielen und dann sollte alles in Ordnung sein - so lange der Sound auch noch stimmt."

"Mit dem Hubraum kann man zwar niemanden beeindrucken, aber ich hoffe man kann die Leute mit der Geschwindigkeit und vielleicht mit dem sparsam Benzinverbrauch beeindrucken. Für Motorsport braucht man nicht unbedingt riesengroße Motoren. Wichtig ist, dass sie Leistung haben, standfest sind und dass es gut zu vertreten ist", sagte der Force-India-Pilot.

Diesbezüglich würde ihm der nun vorgeschlagene Motor keine Sorgen bereiten. "V6 ist immer noch in Ordnung und es ist auch einmal interessant zu Turbomotoren zurückzukehren", meinte der Gräfelfinger. "Im Motorsport bin ich damit zwar noch nicht gefahren, aber ich kenne es aus dem Straßenverkehr und da macht es ziemlich viel Spaß", freute sich der Deutsche.