Was sind die Hauptherausforderungen in Valencia?
James Allison: In Valencia dominieren die langsamen Kurven. Zwar gibt es auch einige schnelle Kurven, diese werden aber mit Vollgas genommen - die Herausforderung ist daher, dass das Auto in den langsamen Kurven gut funktioniert. Zudem wird es vor dem Hintergrund, dass es die erste Möglichkeit wird, mit der mittleren Reifenkomponente im Rennen zu fahren, wichtig sein, sich schnell daran zu gewöhnen und ein gutes Set-Up für das Rennen damit hinzukriegen.

In den früheren Rennen hat Valencia nicht gerade die meisten Überholmanöver bestaunen lassen - sollte das dieses Jahr anders sein?
James Allison: Ja, ich erwarte, dass das dieses Jahr anders sein wird. Die Gerade ist lang genug, damit dass DRS funktioniert und höchstwahrscheinlich gibt es durch die beiden Reifenmischungen ein ziemlich unterschiedliches Leistungsniveau. Das sollte zu einer Vielzahl an Überholmanövern führen.

Welche Weiterentwicklungen und Modifizierungen sind für das Auto geplant?
James Allison: Wie immer wird es eine Menge Aerodynamik-Updates geben. Das entscheidendste dieser, wird ein neuer Heckflügelaufbau mit einem größeren Effekt beim Einschalten des DRS sein. Das wird eindeutig Zeit im Qualifying bringen und im Rennen bessere Überholmöglichkeiten bieten.

Wie bewerten Sie die Leistung des R31 bei feuchten und gemischten Bedingungen beim Großen Preis von Kanada?
James Allison: Wir waren mit der Leistung des Autos sowohl auf den Regenreifen, als auch auf den Intermediates nicht besonders zufrieden. Als wir am Ende des Rennens dann endlich einmal auf Trockenreifen waren, sahen wir schon viel besser aus und wir konnten im Vergleich, mit Ausnahme der beiden erstplatzierten Autos, auf alle anderen aufholen.

Nick und Vitaly sahen in Montreal beide sehr stark aus - wie schwierig ist es, bei solchen Bedingungen, wie wir sie dort erfahren haben, die strategisch richtigen Entscheidungen zu treffen?
James Allison: Auf den Trockenreifen waren wir passabel unterwegs, aber auf den Regenreifen sind wir deshalb gut im Rennen geblieben, weil wir das Regenradar richtig gelesen und die korrekten Strategieentscheidungen getroffen haben. Bei wechselhaften Bedingungen, wie wir sie dort gesehen haben, ist es extrem schwierig, immer die richtigen Entscheidungen und es gehört auch eine Portion Glück dazu. Alles was Alan Permane (Chefingenieur) und Matthieu Dubois (Stratege) machen können, ist zu hoffen, dass sie eine gute Schlagzahl erreichen. Zum Glück sind sie dabei ziemlich vernünftig und beim letzten Rennen haben sie wieder eine Reihe ordentlicher Entscheidungen getroffen, die uns gut platziert von den schwierigen Bedingungen profitieren haben lassen.

Nun sind wir für die nächsten sechs Rennen zurück in Europa - wie wirkt sich dies auf das Entwicklungsprogramm aus?
James Allison: Ob Europa- oder Überseerennen - das hat heutzutage nicht mehr wirklich eine Auswirkung auf das Entwicklungsprogramm. Wir pushen vom ersten bis zum letzten Rennen immer so hart, wie wir nur können und versuchen neue Teile zu jedem einzelnen Rennen in der Weltmeisterschaft mitzubringen. Wir haben für Valencia einen effizienteren Heckflügel und wir sehen zu, dass wir sicherstellen, den bestmöglichen Job zu machen, um mit den auf Grund des angeblasenen Diffusors bevorstehenden Änderungen an den Motoreneinstellungen zurechtzukommen.