Öffentlich sagte es Sebastian Vettel nicht, aber gegenüber Motorsport-Magazin.com deutete er es ja am Sonntagabend schon an - auch wenn sein Teamchef Christan Horner noch das Gegenteil behauptete: Er musste das ganze Rennen ohne KERS auskommen - gerade im Schlusskampf mit Button natürlich ein deutlicher Nachteil auf einer Strecke, wo das System mindestens drei bis vier Zehntel bringt. Die Ursache war wahrscheinlich der gleiche Software-Fehler, der am Samstag schon beim Teamkollegen Mark Webber die Aktivierung der Speicherbatterien verhindert hatte.

Gut möglich, dass Vettel mit funktionierendem KERS gar nicht so unter Druck von Button geraten wäre, dass es zu dem verhängnisvollen Ausrutscher in der letzten Runde hätte kommen können.

Darauf, dass dieser kleine Patzer unter Druck Vettel aus der Bahn wirft, darf die Konkurrenz aber sowieso nicht hoffen. "Ist schon abgehakt, ich schaue nach vorn", gab er sich wieder kämpferisch - schon auf dem Weg zum Flughafen, wo er noch das letzte Viertel des NBA-Finales sah, ziemlich müde und immer noch in den nassen Rennklamotten. Um dann Dirk Nowitzki zu gratulieren: "Eine Superleistung, dieser Triumph... Herzlichen Glückwunsch an ihn! Er ist einer der Besten, der herausragendsten Sportler in Deutschland überhaupt, schade, dass das bei uns nicht immer so wahrgenommen wird."