"Was für ein Rennen! In den 70 Runden ist viel passiert - es war heute wirklich ziemlich chaotisch", lautete nach dem verregneten Großen Preis von Kanada das Urteil von Nico Rosberg. "Ich lag auf Platz sechs und hätte Fünfter werden können, doch leider machte ich einen Fehler - danach war es gelaufen", beschrieb der Mercedes-Pilot nach der Zieldurchfahrt das Geschehene. "Natürlich ist das frustrierend, aber das passiert im Motorsport schon einmal", so Rosberg.

"Bis dahin lief es zwar nicht perfekt, aber das Rennen war aus meiner Sicht in Ordnung, auch wenn die Bedingungen sehr schwierig waren - gerade beim Überrunden und wenn man im Pulk gefahren ist", meinte der Wiesbadener, der hinzufügte: "Doch eigentlich war alles im grünen Bereich." Dann fuhr er jedoch auf den Sauber von Kamui Kobayashi auf und musste sich schließlich sogar ohne Frontflügel ins Ziel retten. "In der Spitzkehre, Kurve zehn, war ich mittendrin und das war's - es war ganz unnötig und ich muss es mir zu 100 Prozent selber zuschreiben", erklärte der Deutsche gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Auch Sutil krachte Rosberg ins Heck

Für Nico Rosberg gab es in Kanada nichts zu holen - nun hofft der Deutsche auf das Rennen in Valencia, Foto: Mercedes GP
Für Nico Rosberg gab es in Kanada nichts zu holen - nun hofft der Deutsche auf das Rennen in Valencia, Foto: Mercedes GP

Zuvor war ihm selbst auch schon Adrian Sutil aufgefahren. "Da kann man aber jetzt noch nicht einmal etwas sagen, weil ich genau den gleichen Fehler gemacht habe", gab Rosberg, der von einem sehr fordernden Grand Prix sprach, nach dem Rennen ehrlich zu. "Ich war ja am Ende immerhin in den Punkten, doch dann habe ich in Runde 66 eben diesen Fehler in der Haarnadel gemacht. Ich habe versucht Kobayashi zu überholen und war in Kurve zehn sehr dicht hinter ihm", erklärte der Mercedes-Fahrer.

"Dann wurde er langsamer, als ich es nicht erwartete und habe sein Heck getroffen, wodurch ich meinen Frontflügel beschädigt habe", so Rosberg. "In der letzten Runde ist er dann sogar ganz abgefallen. Genau die gleiche Situation ist mir zuvor ja auch schon passiert, allerdings mit vertauschten Rollen, als Sutil mich getroffen hat", meinte der 25-Jährige enttäuscht. Auch bei der Strategie sah er insgesamt noch Verbesserungsbedarf.

Reifenstrategie nicht aggressiv genug

"Ich hätte bei einigen meiner Boxenstopps heute vielleicht ein bisschen aggressiver sein und ein bisschen früher hineinkommen können - aber es ist immer schwierig dieses Risiko abzuschätzen und es war meine Entscheidung", so Rosberg, der zugab ein bisschen zu spät auf Slicks gewechselt zu sein. Sein Teamkollege Michael Schumacher habe sich diesbezüglich besser aus der Affäre gezogen. "Michael ist eine Runde davor reingekommen. Das hat er einfach besser gemacht", gab der Silberpfeil-Pilot zu.

All zu viel Trübsal wollte er nach der Nullnummer in Kanada aber nicht blasen. "Auch wenn mein Resultat am Ende nicht so gut war, bin ich mir sicher, dass es für die Fans an den Fernsehschirmen ein aufregendes Rennen war. Immerhin nehmen wir von diesem Wochenende ein paar Punkte mit und wir werden uns auch beim nächsten Rennen in Valencia wieder um eine starke Performance bemühen", versprach Rosberg voller Zuversicht.