Force-India-Pilot Adrian Sutil wird nach einem Fehler in Q2 am Sonntag von Platz 14 aus ins Rennen gehen. "Ich hatte in die Spitzkehre stehende Räder. Sie haben blockiert und ich habe komplett die Kurve verpasst. Das war es dann – schade", zeigte sich der Deutsche enttäuscht. "Ich habe sechs Zehntel verloren. Ins Q3 wäre es knapp geworden, aber der elfte Platz wäre drin gewesen."

Wenig Testmöglichkeit

Sutil beschädigte am Freitag seinen Force India, Foto: Sutton
Sutil beschädigte am Freitag seinen Force India, Foto: Sutton

Sutil hatte am Freitag nahezu keine Zeit zu testen. Denn am Vormittag musste er seinen Platz für Nico Hülkenberg räumen und am Nachmittag machte er Bekanntschaft mit einer Wand. Aus diesem Grund waren nur am Samstag ein paar Longruns möglich, die aber auch mit weniger Sprit gefahren wurden.

Generell ist Sutil mit seinem Auto aber immer noch nicht zufrieden. Zwar sei man etwas nähergekommen, aber noch immer zu weit entfernt. Vor allem hadert der Deutsche mit der Bremsstabilität seines Autos, die neben der Traktion nicht überragend sei. "Je weniger Sprit wir an Bord haben, umso schwieriger wird es, weil das Auto dann hinten einfach immer leichter wird", schilderte Sutil die heikle Situation im Qualifying, wo er sein Team immer noch mehr kämpfen sieht, als manch anderes.

Mehr Vertrauen im Rennen

Doch aufgeben möchte Sutil den Kampf um die Punkte auch aus dieser Position heraus nicht. "Es wäre ja langweilig jetzt aufzugeben", lachte er. "Ich habe das Gefühl, im Rennen geht es besser, da das Auto besser liegt, da hat man mehr Vertrauen." Allerdings seien die Probleme nicht einfach mit einem anderen Setup zu beheben. "Es liegt vielleicht auch am Grundkonzept des Autos", vermutet Sutil.

Grundsätzlich ginge man angespannter ins Qualifying als letztes Jahr. "Man weiß nie, was passiert, wie das Auto und die Reifen reagieren", schilderte Sutil. Denn zu Bridgestone-Zeiten habe er genau gewusst, wann es Zeit war zu puschen. "Mit den Neuen ist es auf jeder Strecke ein bisschen Neuland. Es kann manchmal die zweite Runde sein, manchmal die vierte, man weiß es nicht so genau."

Sein neuer, abermals schnellerer Teamkollege Paul di Resta bereitet dem Gräfelfinger allerdings keine Kopfschmerzen. "Ich denke, man fährt so schnell wie man fahren kann. Man braucht nicht das Auto zu überfahren, denn da bin ich routiniert genug, um zu wissen, dass einen das nicht nach vorne bringt. Es gibt noch 23 andere Gegner. Ich mache mir da keine allzu großen Sorgen, aber natürlich will man immer vorne sein", zeigte sich Sutil gelassen, für den ohnehin das Rennen und Punkte entscheidender sind, als die Qualifying-Leistung

Keine Vorbereitung auf Regen

Die Mission Punkte zu sammeln könnte sich am Sonntag bei nassen Bedingungen allerdings schwer gestalten. "Wir haben uns nicht speziell auf Regen vorbereitet", gab der Force-Indi-Pilot zu, der bislang noch keine Erfahrungen auf den Pirelli-Regenreifen sammeln konnte. Sollte es aber zu regnen beginnen, erwartet der Deutsche Chaos. Aus diesem Grund ist er ohnehin einer Überzeugung: "Das ist eine Männerstrecke im Regen!"