Nachdem Sergio Perez über Übelkeit nach der ersten Trainingssession in Kanada klagte, musste Sauber sofort handeln. Man rief Pedro de la Rosa an, der genau zehn Minuten hatte, um sich für das zweite Freie Training vorzubereiten. Zwar hatte Teamchef Peter Sauber bereits Anfang der Woche Kontakt zum Spanier und McLaren aufgenommen, doch die Entscheidung fiel in allerletzter Minute.

"Ich hatte gerade mein Mittagessen beendet als Monisha Kaltenborn bei McLaren auftauchte und mich fragte: 'Bist du beriet?'", erzählte de la Rosa. Danach folgten verrückte Minuten für den Spanier. Er besorgte sich Helm, Schuhe und Overall von McLaren und setzte sich in den Sauber-Boliden. "Wir wollten noch die Pedale verstellen, aber dazu war keine Zeit. Ich musste so fahren wie sie waren. In solchen Momenten darf man nicht nervös werden. Es ist eine tolle Möglichkeit - das muss man genießen", verriet der Spanier.

Er stand zwar Standby für den Notfall, hatte aber mit einem Renneinsatz nicht gerechnet. "Whitmarsh hat mir erzählt, dass Sauber mich angefragt hat, somit wusste ich um die Chance. Aber als ich hier ankam, wusste ich, dass es Sergio gut geht und ich war überzeugt, dass er im Auto sitzen würde - bis zehn Minuten vor dem zweiten Training", so de la Rosa.

Der Notfallplan beinhaltete auch einen Sitz des Spaniers aus dem letzten Jahr. Das sei entscheidend gewesen, damit er überhaupt fahren konnte. Mit Hilfe des F1-Veteranen hofft Peter Sauber doch noch Punkte in Kanada holen zu können, doch de la Rosa bleibt realistisch. "Ich muss so vieles lernen - die Knöpfe am Lenkrad, KERS, DRS. Zudem waren die Knöpfe in meiner Zeit auf der anderen Seite, das heißt ich muss erst auf die Knöpfe schauen bevor ich sie drücke. Ich muss mich Schritt für Schritt verbessern, aber ich freue mich auf die Herausforderung", so de la Rosa.