Das Sauber Team erlebte einen sehr ereignisreichen ersten Trainingstag zum Großen Preis von Kanada mit einem Fahrerwechsel und einem Unfall. Nachdem sich Sergio Pérez im ersten Training in Montréal nicht hundertprozentig wohl fühlte, entschieden er und das Team, dass er besser ein Rennen aussetzt. Pedro de la Rosa sprang für ihn ein und nahm bereits am zweiten freien Training teil.

"Es ist schade, dass es Sergio nicht gut genug geht, um hier zu fahren, und unser Dank gilt Pedro für seine Bereitschaft, so kurzfristig einzuspringen. Wir kennen ihn sehr gut, was jetzt natürlich hilft. Das ganze Team, die Ingenieure und die Mechaniker haben super gearbeitet, alles angepasst und ihn tatsächlich noch während der Session auf die Strecke gebracht. Es war wichtig für Pedro, dass er heute noch ein Gefühl für das Auto bekommen konnte", erklärte Technikdirektor James Key.

Für den Spanier kam der Renneinsatz völlig unerwartet. "Wir mussten vieles einrichten und vorbereiten, damit ich fahren konnte, aber glücklicherweise haben wir das noch während des Trainings geschafft", verriet der Spanier. De la Rosa hatte natürlich viel zu lernen über das 2011er Auto. "Aber das Wichtigste ist jetzt, dass ich mich mit der Sitzposition und den Pedalen wohlfühle. Grundsätzlich bin ich startklar, ich brauche nur etwas Zeit im Auto", erklärte De la Rosa.

Als das eine Auto für ihn einsatzbereit war, rutschte Kamui Kobayashi mit dem anderen in eine der Mauern auf dem anspruchsvollen Circuit Gilles Villeneuve. "Mir ist ein Fehler unterlaufen, als ich versuchte, auf den superweichen Reifen eine schnelle Runde zu fahren. Ich bin in eine Mauer gerutscht, was klar mein Fehler war", verriet der Japaner. Bis zu diesem Unfall konnte man laut Key Verbesserungen an den Rundenzeiten erkennen. "Noch wissen wir nicht wirklich, wo wir hier mit unserem Auto stehen und haben noch Arbeit vor uns, aber wir freuen uns auf einen produktiven Samstag", verriet Key.

Pérez und Kobayashi fuhren morgens Aerodynamik-Tests, erprobten eine neue Reifenmischung von Pirelli und arbeiteten an der Fahrzeugbalance. Am Nachmittag war Kobayashi mit weiterer Abstimmungsarbeit befasst. De la Rosa indes hatte elementarere Aufgaben zu erledigen, um eine vernünftige Sitzposition zu finden. "Wir hatten heute ein volles Programm. Am Morgen war es sehr schwierig zu fahren, weil die Strecke extrem rutschig war, zudem haben wir von Pirelli eine neue Reifenmischung zu Testzwecken erhalten. Es fiel mir sehr schwer, die Balance des Autos zu bewerten. Trotzdem habe ich verschiedene Abtriebsniveaus probiert und an der Abstimmung gearbeitet", erzählte Kobayashi.