Was hält die Zukunft für Mark Webber bereit? Aufhören oder Red Bull verlassen - das waren die geläufigen Annahmen über Webbers Optionen. Doch nun scheint sich eine Wende anzubahnen. "Mark hat deutlich gemacht, dass er nächstes Jahr fahren will", verriet Red-Bull-Teamchef Christian Horner am Rande des Kanada GP. "Unterhaltungen mit Mark tendieren zu Geradlinigkeit." Doch entschieden ist noch lange nichts - Red Bull scheint auch weiter keine Eile zu haben, sich mit der Personalie Webber zu befassen.

"Wir haben erst sechs Rennen absolviert, deshalb werden wir uns wohl erst etwas später im Sommer mit ihm zusammensetzen und das nächste Jahr diskutieren", blieb Horner gelassen. Zu Gesprächen über den Verbleib des Australiers werde es erst kommen, wenn das Team es für angebracht hält. Webbers Vertrag bei Red Bull läuft zum Ende der aktuellen Saison aus - bislang standen die Zeichen auf Abschied.

In Sachen Vertragsverlängerung würden laut Horner mehrere Faktoren eine Rolle spielen. Doch am Ende müssten Webber und das Team gemeinsam entscheiden, ob die Beziehung auch 2012 weitergehen soll. "Wir wollten nur sehen, ob er noch die Motivation und das Verlangen besitzt - das hat er auf jeden Fall", so Horner. Während der Vertrag von Sebastian Vettel vor geraumer Zeit bis 2015 verlängert wurde, bleibt Webber also erst einmal weiter im Argen.

Allerdings hatte der 34-Jährige erklärt, dass er damit kein Problem habe. Schließlich hätte er auch in der Vergangenheit erst zur Saisonmitte mit Red Bull über seine Zukunft gesprochen. Doch angesichts der Tatsache, dass in dieser Saison die Lücke zwischen Webber und Vettel enorm ist, gilt sein Abgang als recht wahrscheinlich. Bei Toro Rosso scharren Sebastien Buemi und Jaime Alguersuari bereits mit den Hufen, um Webbers Cockpit in der kommenden Saison einzunehmen.

Horner erklärte, warum Vettel so viel besser in die Saison gestartet ist als sein Teamkollege. "Er hatte offensichtlich mehr Probleme mit den Pirelli-Reifen als Sebastian, aber er arbeitet hart daran", so der Teamchef. Webber würde zudem weiter Gas geben und noch Feuer in sich haben. Das habe man nicht nur an seiner Pole Position in Barcelona erkannt, sondern auch an dem Fakt, dass er nach Punkten in dieser Saison den besten Start seiner F1-Karriere hatte.