Der jüngste Weltmeister aller Zeiten ist er schon, doch Sebastian Vettel wird zugetraut, noch mehr Rekorde der Formel-1-Geschichte zu knacken. Dafür müsste der amtierende Champion allerdings Michaels Schumachers langjährige Bestmarken übertreffen. Der Rekord-Weltmeister hatte beispielsweise in der Saison 2004 zwölf Siege aus den ersten 13 Rennen eingefahren - Vettel liegt derzeit bei fünf Erfolgen aus den ersten sechs Rennen dieses Jahres. "Nichts ist unmöglich", meinte Vettel dazu. "Aber wenn man sich Schumachers Rekorde einmal anschaut, sind einige davon schwer zu knacken."

Vettel wollte sich nicht zu sehr mit der Historie beschäftigen, denn jedes Rennen sei eine neue Herausforderung. "Es geht sehr eng zu", so der jüngste Weltmeister aller Zeiten. "Es gibt viele Variablen, deshalb sollte man nicht zu weit vorausschauen." Vettel machte zudem deutlich, dass er nicht in jedem Rennen alles auf Sieg setzt. Vielmehr müsse man abwägen, welche Option am sinnvollsten erscheint. So geschehen in Monaco.

Am vergangenen Rennwochenende im Fürstentum war die Situation deutlich: Vettel musste seine abgefahrenen Reifen über die volle Distanz bringen, um den Sieg zu kassieren. Andernfalls wären Fernando Alonso und Jenson Button vorbei gewesen. Es sollte - wenn auch mit ein wenig Safety-Car-Glück - klappen. "Im schlimmsten Fall, wenn die Reifen hinüber gewesen wären, hätte ich beide vorbei gewunken, wäre in die Box gefahren und hätte dann das Rennen beendet", erklärte Vettel.

Doch Vettel wusste, dass der Sieg in greifbarer Nähe war: "Mit Sicherheit habe ich mich aus dem Fenster lehnen können und gesagt 'Okay, ich will hier gewinnen und nicht Dritter werden'." Allerdings war sich Vettel bewusst, dass dies nicht bei jedem Rennen der Fall sein kann. Wenn er sich in solch einer Situation in Bedrängnis geraten würde, dann sei es vielleicht besser, die Reißleine zu ziehen und den dritten Platz nach Hause zu fahren. "Das ist besser, als gar nicht ins Ziel zu kommen", stellte der 23-Jährige korrekt fest.