Von der Ein-Stopp-Strategie hatte in Monaco nicht nur der spätere Sieger Sebastian Vettel profitiert, sondern auch Kamui Kobayashi. Sauber war mit dem Ziel an den Start gegangen, den Japaner nur einmal in die Box zu rufen - es sollte sich mit Platz fünf am Ende bezahlt machen. "Im Rennen hat das Team mit der Strategie einen super Job gemacht", freute er sich. "Der Boxenstopp kam genau zum richtigen Zeitpunkt." Kobayashi gab an, dass es kein Problem gewesen wäre, noch länger auf den superweichen Mischungen zu fahren.

Zu Beginn hatte er noch im Verkehr festgesteckt, doch dann bogen die Vordermänner nacheinander in die Box ab - freie Fahrt für Kobayashi, der sich lange auf P4 befand. "Nach meinem eigenen einzigen Boxenstopp hing ich hinter Adrian Sutil und bekam gleichzeitig Druck von Mark Webber", erklärte er. "Es war nicht ganz einfach, in dieser Situation auf die Reifen aufzupassen."

Dann folgte ein Rennabbruch, nachdem Vitaly Petrov in die Mauer geknallt war. Davon profitierte auch Kobayashi nicht, denn er verlor noch den sicher geglaubten vierten Platz an Mark Webber. "Da konnte ich mich nicht mehr wehren", gab der Japaner zu.

Trotzdem war er mit dem fünften Rang im Fürstentum durchaus zufrieden: "Das ist ein tolles Ergebnis am Ende eines schwierigen Wochenendes." Am Vortag hatte sein Teamkollege Sergio Perez einen heftigen Unfall während des Qualifyings erlitten, was natürlich zu großer Sorge bei Sauber führte. "Ich hoffe, dass wir in Montreal mit unserer Stammbesetzung an den Start gehen können", so Teamchef Peter Sauber, der lobende Worte für seinen anderen Schützling fand. Kobayashi habe die Reifen gut geschont und auch der C30 habe eine gute Performance abgeliefert.

Also ein versöhnlicher Monaco-Abschluss für Sauber nach dem durchwachsenen Qualifying und dem Perez-Crash. "Als Team können wir diese Punkte Sergio widmen, und wir hoffen, dass wir in Montréal wieder mit beiden Piloten am Start sind", meinte auch Technikdirektor James Key.