Ferrari hatte in Barcelona kein gutes Wochenende. Wenn man die Konkurrenz von Red Bull nicht bald aufhält, ist der Titelkampf der Roten bereits im Frühstadium beendet. Sebastian Vettel gewann vier der ersten fünf Rennen. Ferrari hingegen gelang mit Fernando Alonso in der Türkei bisher erst ein einziger Podestplatz. Der Rückstand des Spaniers auf den deutschen Titelverteidiger beträgt bereits 67 Punkte. Für Teamchef Stefano Domenicali ohne Frage ein Anlass zur Sorge.

"Wenn Red Bull sich weiterhin so verbessert, dann besteht kein Zweifel daran, dass der Titel nicht einfach wird. Sie sind sehr weit voraus und wir wissen, dass es schwierig ist. Aber wir werden nicht aufgeben", erklärte der Italiener.

Dass Alonso bei seinem Heim-Grand-Prix vor den Toren Barcelonas sogar überrundet wurde, obwohl er nach einer starken Qualifying-Runde am Samstag und einem sensationellen Start am Sonntag, zu Beginn des Rennens führte, schmerzte besonders. Am Ende belegte der asturische Doppelweltmeister einen enttäuschenden fünften Rang. "Wir müssen jetzt das Maximum herausholen, um wieder zurückzukommen", lautete daher die Ansage Domenicalis.

Das schlechteste Rennen des Jahres

"Die Einstellung der Leute in Maranello muss jetzt so sein, dass sie voll angreifen und hart arbeiten. Wir wollen unsere Hoffnung so lange wie möglich am Leben erhalten. Wir glauben noch daran", versicherte der Ferrari-Chef. Dass der Druck bei der Scuderia aber merklich größer wird, zeigte auch der überraschend kurzfristige Rücktritt von Technik-Chef Aldo Costa, der eine andere Position im Team einnehmen wird. Seine Aufgaben werden auf Pat Fry, Corrado Lanzone und Luca Marmorini umverteilt. Doch die Fehler werden nicht nur im eigenen Team gesucht.

Mit ein Grund für die Probleme in Barcelona waren auch die harten Pirelli-Reifen. "Wir haben fast zwei Sekunden pro Runde verloren und es ist sehr schwierig, zu erklären, warum das so war", so Domenicali.

"Die Reifen haben an unseren Boliden einfach nicht funktioniert und wir sind nur so herumgerutscht, weil wir die Pneus einfach nicht auf Temperatur gebracht haben", erklärte der Italiener. "Sonntag war in Bezug auf die Geschwindigkeit im Rennen der schlechteste Grand Prix seit Saisonbeginn. Davor waren wir noch schneller, das ist also ein Schande", meinte der Ferrari-Teamboss frustriert.