Nach dem Rennen überwog bei Nico Rosberg die Enttäuschung. Seinen siebten Startplatz konnte er im Rennen nicht mehr verbessern und musste sich auch Teamkollege Michael Schumacher geschlagen geben. Jedoch funktionierte bei Rosberg über weite Strecken des Rennens der verstellbare Heckflügel nicht, was eine Attacke am Ende unmöglich machte. Doch das fehlende DRS war bei weitem nicht das einzige Problem des jungen Deutschen. "Heute hat nichts funktioniert. Der Heckflügel war defekt und ich konnte keinen überholen. Trinken und Funk hat auch nicht funktioniert", erklärte Rosberg.

"Ich musste raten, wann ich reinkommen muss - das war alles bisschen durchwachsen heute", so der Mercedes-Pilot. "Dass der Funk nicht funktioniert hat war wirklich ein Problem. Das hat es sehr schwer gemacht, alles zu verstehen, denn man muss so viel mit den Einstellungen, dem Spritsparen, und anderen Dingen machen, dass das wirklich eine Herausforderung war", so der 25-Jährige, der sich zwar über einige gute Zweikämpfe freute, jedoch angab, insgesamt ein schwieriges Rennen gehabt zu haben. Los gegangen sei es mit den Problemen bereits am Start.

"Zuerst einmal waren schon die ersten Kurven nicht so fantastisch und die ganze erste Runde war nicht gerade großartig. Danach war ich in keiner guten Position es war nicht ideal, da ich hinter Petrov und Michael gelandet bin. Von da an war es schwierig und dann versagte auch noch der Heckflügel und ohne den kann man nicht mehr überholen. Als dann auch noch der Funk weg war, hat es das mit der Strategie sehr schwierig gemacht", klagte Rosberg. "Wir haben dann die Signaltafel benützt, aber es ist natürlich schon ein Störfaktor, denn ich sparte Sprit, kühlte den Motor und stellte Sachen wie KERS ein", so der Wiesbadener.

Gutes Duell mit Schumacher

Interessant war auch das Duell mit Stallgefährte Michael Schumacher, hinter dem Rosberg ohne DRS am Ende stecken blieb. "Wenn mein Heckflügel funktioniert hätte, wäre ich an Michael vorbei gegangen - aber wir hatten ein gutes Duell. Nur leider hatte ich nicht genügend Geschwindigkeit auf der Geraden, um das auszunutzen. Aber so ist es jetzt halt", meinte der Silberpfeilpilot, der die Zeit nütze, um seinen Teamkollegen ausgiebig von hinten zu studieren. "Ich muss sagen, bei Michael sah es nicht so aus, als hätte er eine gute Balance gehabt, also er da so vor mir fuhr", schmunzelte Rosberg nach dem Rennen.

Nico Rosberg stecke gleich nach dem Start hinter Michael Schumacher und Vitaly Petrov fest, Foto: Sutton
Nico Rosberg stecke gleich nach dem Start hinter Michael Schumacher und Vitaly Petrov fest, Foto: Sutton

Hätte das DRS einwandfrei funktioniert, hätte sich Rosberg durchaus weiter vorne im Feld wiederfinden können. "Die Pace war eigentlich ganz gut und ich war ziemlich zufrieden mit meinem Auto, es hat sich gut angefühlt. Wir müssen also nicht zu enttäuscht über das Resultat sein. Wie gesagt, ich hatte eine gute Geschwindigkeit und wäre näher an der Spitze gewesen, aber es gibt immer noch viel zu tun, denn ich denke leider nicht, dass wir es bereits geschafft haben, die Lücke zu schließen", erklärte der Mercedes-Fahrer und fügte an: "Die Jungs vorne sind heute schon noch sehr weit weg gewesen. Wir haben noch ein paar Probleme, aber ich bin sicher, dass wir uns verbessern werden und die nächsten. Rennen sollten dann gut für uns sein."

Vorfreude auf Monaco

Dass Rosberg am Ende sogar überrundet wurde, gefiel ihm trotz allem Optimismus für die Zukunft gar nicht. "Das Wochenende war leider ein kleiner Rückschritt, auch wenn wir uns erhofft hatten ,dass wir einen Fortschritt machen. Man muss vorsichtig sein - ich wäre schon noch einiges schneller gewesen. Aber es fehlt trotzdem noch sehr viel", gab der Deutsche zu. Zu sehr über das technische Problem am DRS ärgern, wollte er sich aber nicht. "Es war das erste Mal das etwas am Heckflügelsystem nicht funktioniert hat. Wir müssen jetzt mal schauen woran es lag. Ansonsten können wir das KERS sicherlich noch ein bisschen verbessern, aber wir stehen von unseren System her nun schon ganz gut da", so Rosberg.

Richtig arbeiten müsse man lediglich noch an der reinen Geschwindigkeit des Autos und auch Barcelona sei in diesem Punkt eine Verbesserung gewesen. Das ist das einzig kleine Positive, was man da raus ziehen kann", erklärte der Deutsche. Eine Verbesserung sah Rosberg in Barcelona aber auch in Bezug auf die Strategie und den reinen Rennverlauf bei den Stuttgartern. In der Türkei hatte er noch über fehlende Kommunikation und Übersicht im Renngeschehen geklagt. "Komischerweise war heute alles viel klarer, obwohl ich keinen Funk hatte. Aber weil wir uns an die Strategie gehalten haben, war dieses Mal eigentlich alles recht deutlich", lobte Rosberg.

"Natürlich konnte ich nicht verstehen, was manche machen, so zum Beispiel Barrichello - was der da am Ende noch veranstaltet hat und wo der herkam, ob der mich jetzt noch geschlagen hat im Rennen oder nicht - keine Ahnung. Aber ansonsten war es eigentlich in Ordnung", erklärte der Wahl-Monegasse, für den nächste Woche das Heimrennen ansteht. "Ich bin mir sicher da wird es viel besser sein. Ich liebe die Strecke und ich bin davon überzeugt, dass wir dort näher an der Spitze sein können", freute sich Rosberg auf das Rennen in den Häuserschluchten des Fürstentums.