Christian, war das Sebastian Vettels bestes Rennen?
Christian Danner: Zum Schluss war das schon ein Krimi. Wie Sebastian sich da zur Wehr gesetzt hat - das war geil. Und das am Ende eines Rennens, wo man schon ein bisschen müde ist. Wirklich stark.

Wobei Hamilton im letzten Sektor schon schneller war.
Sebastian konnte sich wehren, aber man darf sich nicht den kleinsten Fehler erlauben. Ein Quersteher, dann hat er dich. Deshalb Hut ab vor Sebastian.

Was hälst Du allgemein vom Rennen?
Das war herrlich. Man merkt ganz genau: Wenn irgendetwas schief läuft und der Red Bull kann seinen nach wie vor überlegenen Speed nicht umsetzen - dann kann alles passieren. Das fand ich so stark. Das Auto ist weiter das schnellste im Feld, nur auch ein Webber kommt nicht an Alonso vorbei, wenn er zwei Sekunden langsamer ist. Das ist für mich ein Zeichen, dass man KERS in die Tonne klopfen kann. Dazu hat der verstellbare Heckflügel nicht funktioniert. Das einzige, was ging, waren die Reifen.

Was sagst Du zu Mercedes?
Mercedes lag eine Runde zurück. Die Haben noch viel Arbeit vor sich. Das Rennen heute ändert auch nichts an der Grundsituation: Mercedes ist zu langsam, und Rosberg normalerweise schneller als Schumacher. Es freut einen aber für den Michael, dass er jetzt mal ein Erfolgserlebnis hatte.

Ferrari fuhr auch hinterher…
Bei Ferrari lief es auch nicht, dabei hatte der Alonso sogar in Führung gelegen. Das war ein super Start! Das ist Motorsport: Dieses Jahr sehen wir Rad-an-Rad-Kämpfe, das ist sagenhaft.

Und Nick Heidfeld, der das Feld von hinten aufrollte?
Das ist der Mann des Rennens - von Vettel mal abgesehen. Er hat den Nico kassiert, das war unglaublich. Da macht es einfach Spaß, zuzusehen. Jeder Fahrer hat doch seine eigene Geschichte des Rennens.