Es scheint die Geschichte der Saison für Mercedes zu sein: Irgendetwas geht immer schief. Am ersten Rennwochenende in Australien war es eine Kombination aus KERS und DRS, danach in regelmäßigen Abständen das eine oder das andere System. In Barcelona war mal wieder KERS an der Reihe, zumindest am Silberpfeil von Michael Schumacher.

"Wir hatten ein Kommunikationsproblem mit KERS", verriet Teamchef Ross Brawn. Das Team konnte das System vor dem Q3 nicht in einen funktionsfähigen Zustand versetzen. Angesichts der Integration von KERS in den MGP W02 und dessen Einfluss auf die Bremsen, das Handling und andere Bereiche des Autos machte es wenig Sinn, Michael Schumacher einen Angriff fahren zu lassen.

"Wir wussten, dass er maximal Fünfter bis Siebter werden würde, aber das war ohne KERS unmöglich", betonte Brawn. Dennoch schickte das Team den Deutschen auf die Strecke, um im Fall der Fälle vor einen Fahrer zu gelangen, der vielleicht nicht würde starten können. Doch dieses Glück hatte Schumacher nicht. Also entschied man sich für einen taktischen Trick und holte ihn noch vor dem Ende seiner gezeiteten Runde wieder herein - so darf er am Sonntag seine Reifen frei wählen, obwohl er in den Top-10 startet.

Das KERS-Problem hat Mercedes noch nicht genau benannt. "Wir hatten schon am Vormittag im Freien Training ein Problem", verriet Brawn. "Aber das hatte eine andere Ursache. Dieses Problem hatten wir bislang noch nicht. Ich hoffe, dass es bis morgen behoben ist." Das ist jedoch nicht einfach, da das Team aufgrund der Parc Fermé Regel nicht uneingeschränkt am Auto arbeiten darf.

Michael Schumacher erwartet im Rennen einen harten Kampf gegen Ferrari, Foto: Mercedes GP
Michael Schumacher erwartet im Rennen einen harten Kampf gegen Ferrari, Foto: Mercedes GP

"Das System hat nach den anfänglichen Schwierigkeiten in den letzten Rennen gut funktioniert, deshalb ist es schade, dass es jetzt damit Probleme gab", sagte Brawn. Schumacher nahm den Rückschlag gelassen hin. "Es ist sicher im Rennen hilfreich, einen Reifensatz gespart zu haben", betonte er. "Aufgrund der Probleme, war das die beste Option, aber wie viel es uns bringt, werden wir erst morgen sehen."

Ohne das KERS-Problem hätte er die gleiche Taktik wie sein Teamkollege Nico Rosberg verwendet. Im Rennen hofft Schumacher auf ein paar Punkte. "Es ist fair zu sagen, dass Red Bull bei diesem Unterschied sehr schwierig zu schlagen ist." Auf einer Strecke auf der die Aerodynamik so entscheidend ist, habe der aerodynamisch starke RB7 klar einen Vorteil. "Den kann das Team hier noch mehr ausspielen als auf anderen Strecken. Wir kämpfen gegen Ferrari, Red Bull und McLaren sind zu stark für uns. Allerdings hat Ferrari hier eine gute Leistung gezeigt, also könnte es für uns auch gegen sie schwierig werden."