Während der Red Bull Ring um ihn herum in neuem Glanz erstrahlte, kam Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko um Fragen über die aktuelle Formel-1-Saison nicht herum. Immerhin waren Red Bull Racing und Sebastian Vettel bislang die bestimmenden Elemente der Saison. Marko warnte aber davor, deswegen gleich die nächsten Siege einzuplanen. Er betonte, dass auch bei seinem Team ständig daran gearbeitet werden muss, um im technischen Wettrüsten mitzuhalten.

"Man muss sich technisch permanent verbessern, sonst ist man gleich im Hintertreffen. Das heißt, wir haben für Barcelona wieder einige Neuerungen, die das Auto hoffentlich auch spürbar schneller machen", erklärte Marko. Dass Red Bull seit zwei Jahren überhaupt so gut vorne mitfährt, machte er daran fest, dass die Mannschaft sehr homogen ist. Die Schlüsselpersonen sind seit Jahren dabei, alles zieht in eine Richtung. "Der Siegeswille, die Gemeinschaft und der Zusammenhalt sind großartig und das macht es aus."

Die bessere Fahrer-Paarung

Die Konkurrenz hatte der Grazer genau im Blick. "Das Feld ist enger zusammen als man glaubt", warnte er. Den Beweis dafür sah er in Shanghai, als bei Red Bull ein oder zwei Kleinigkeiten nicht stimmten und der Sieg dadurch entglitt. "Aber wir sind gut aufgestellt und wenn der Rennverlauf normal vor sich geht, haben wir gute Chancen, wieder zu siegen." Den Atem von McLaren und Ferrari konnte er aber schon im Nacken von Red Bull spüren, allerdings sah er bei den Fahrern Vorteile für sein Team. "Wir haben zwei nahezu gleichstarke Fahrer. Das ist bei McLaren nicht der Fall und noch weniger bei Ferrari, dort dominieren Hamilton beziehungsweise Alonso."

Nicht mehr so dominant wie früher ist mittlerweile Michael Schumacher. Ob der Rekordweltmeister irgendwann die Lust am Comeback verlieren könnte, wollte Marko nicht bewerten. Er meinte, das gehe niemanden etwas an. "Solange es ihm Spaß macht, soll er es machen. Wenn er mit diesen Platzierungen zufrieden ist, ist es auch OK. Das ist eine ganz persönliche Entscheidung von ihm und nachdem er immer noch dabei ist, scheint es ihm Spaß zu machen."