Lange Zeit wurde beratschlagt, ob der Einsatz des verstellbaren Heckflügels beim Monaco GP zugelassen werden soll. Zahlreiche Beteiligte hatten Bedenken geäußert, doch am Ende beschloss die FIA in Absprache mit den Teams, das DRS zuzulassen. Rubens Barrichello war von dieser Entscheidung allerdings überhaupt nicht angetan. "Ich denke einfach, dass das falsch ist", erklärte der Williams-Pilot gegenüber Autosport.

Seiner Meinung nach sollten sich die F1-Verantwortlichen selbst ins Auto setzen und versuchen, mit dem offenem DRS durch den Tunnel in Monte Carlo zu fahren. Weiter klagte der 38-Jährige die FIA-Oberen indirekt an, die Sicherheit der Piloten außer Acht zu lassen. "Meiner Ansicht nach warten sie nur darauf, dass etwas passiert", so Barrichello. "Und wenn etwas passiert, werden sie einfach sagen 'Oh, nächstes Jahr werden wir das nicht mehr in Monaco machen'."

Barrichello war der Ansicht, dass man den Fahrern nicht richtig zugehört und infolgedessen die falsche Entscheidung getroffen habe. Er hoffte, dass keiner seiner Kollegen einen Schaden davon tragen werde beim Versuch, den verstellbaren Heckflügel im berühmten Tunnel einzusetzen. "Glauben sie, dass sie per DRS das Überholen in Monaca einführen können", fragte sich der Brasilianer. "Wahrscheinlich können sie es, aber dabei könnte jemand verletzt werden. Das sage ich mit der Stimme der Erfahrung."

Laut dem F1-Veteran sei der Stadtkurs in Monte Carlo nun einmal keine Strecke zum Überholen. Dort würden andere Prioritäten herrschen. Doch die Piloten würden mit Sicherheit versuchen, das DRS einzusetzen, um sich einen Vorteil zu verschaffen. "Ich kann mir ein Rennen mit vielen Safety-Car-Phasen vorstellen", blickte Barrichello bereits in die Zukunft.

Stefano Domenicali war ähnlicher Ansicht, was den Gebrauch des Heckflügels in den engen Gassen von Monte Carlo anging. Der Ferrari-Teamchef war allerdings darauf bedacht, seine Gedanken nicht in der Öffentlichkeit herauszuposaunen. "Ich denke, dass Monaco hart werden könnte, aber wenn man über Sicherheit spricht, ist es besser, ruhig zu bleiben und nichts in der Öffentlichkeit zu sagen", erklärte Domenicali. Da die Entscheidung nun aber getroffen sei, müsse man laut Domenicali versuchen, das Maximum aus den Gegebenheiten heraus zu holen. "Das wird mit Sicherheit trickreich", fügte der Italiener hinzu.