Sebastian Vettel dominiert die noch junge Saison bislang. Vier Rennen - drei Siege und ein zweiter Platz, besser könnte es kaum sein. Die Überlegenheit von Red Bull erinnert aktuell ein wenig an die Ferrari-Ära unter Michael Schumacher. Diese Meinung vertritt auch Vettels derzeit schärfster Rivale. "Im Moment ist es sehr, sehr ähnlich zu der Zeit, als Schumacher dominierte", meinte Lewis Hamilton.

Der Vorsprung des amtierenden Weltmeisters auf den McLaren-Piloten beträgt nach vier Saisonrennen bereits 34 Punkte. "Das ist eine ziemlich große Lücke", musste der Brite zugeben. "Aber was soll ich machen? Er ist es nicht, mit dem wir uns duellieren. Es sind all die anderen: [Mark] Webber, Jenson [Button], Fernando [Alonso] und Felipe [Massa]."

Vettel fuhr spazieren

Hamilton war sich bewusst, dass Vettel beim Rennen in Istanbul am vergangenen Sonntag nicht die volle Performance des RB7 abgerufen hatte. "Er ist spazieren gefahren, während ich jeden kleinen Schritt machen muss, der nur irgendwie möglich ist", so der Weltmeister von 2008. Während er sich harte Duelle mit Teamkollege Button lieferte, bekam Vettel von dem Tohuwabohu nicht viel mit und drehte an der Spitze einsam seine Runden.

Nach einem verpatzten Freitag samt Unfall musste es für die Konkurrenz fast beängstigend gewirkt haben, wie sich Vettel beim Qualifying präsentierte. Den Crash vom Vortag völlig ignorierend, legte er im letzten Segment eine Bombenzeit hin und sicherte sich absolut souverän die Pole Position. Der Rest des Wochenendes ist Geschichte. Doch Bange machen gilt nicht bei Hamilton: "Es gibt noch so viele Rennen und wir sind nicht eine Million Meilen mit unserer Rennpace entfernt - es ist nur das Qualifying."

Der McLaren-Plan für kommenden Rennen klingt simpel. "Wenn wir unser Auto auf Pole stellen, geht es uns gut", glaubte Hamilton. Ob das schon beim anstehenden Grand Prix in Barcelona klappt? Der Brite war sich in dieser unwägbaren F1-Zeit nicht sicher. "Es ist möglich, dass wir aufholen und sie überholen könnten", so Hamilton. "Aber wir könnten auch sehen, dass sie ein größeres Update haben als wir - dann ändert sich nichts", vermutete er.