Pirelli hat sich nach den ersten drei Rennen in der Formel 1 etabliert. Der neue Reifenlieferant erhält nach den ersten Erfahrungen mit den Pneus unter Rennbedingungen allgemeinen Zuspruch aus den Reihen der F1. Der Vertrag mit der FIA ist zunächst auf drei Jahre datiert, doch Pirelli denkt schon weiter. "Die F1 ist ein Langzeit-Projekt, so lange es erschwinglich ist", erklärte der Pirelli-Vorsitzende Marco Tronchetti Provera am Rande des Türkei GP.

Mit den bisherigen Resultaten zeigte er sich äußerst zufrieden. "Wir haben unsere Ziele bis jetzt erreicht und wir wollen damit weitermachen", so Provera. Pirelli wolle sich in Zusammenarbeit mit den F1-Teams dafür einsetzen, die Rennen attraktiver und faszinierender zu gestalten. Im Laufe der Saison entwickelt das Unternehmen deshalb auf privater Basis seine Produktpalette weiter und will im Verlauf der Saison neue Reifen an den Start bringen. Als Testfahrer wurde Lucas di Grassi verpflichtet, der damit den Job von Pedro de la Rosa übernimmt.

Provera erklärte, worin die Schwierigkeit besteht, neue Reifen zu entwickeln. "Ich denke, dass wir dabei geholfen haben, mehr Attraktivität und Show zu erzeugen. Das war das Ziel, das uns vorgegeben wurde", meinte der Pirelli-Vorstand. "Wir mussten Reifen produzieren, die nicht länger als 23 bis 25 Runden halten, um so zwei Boxenstopps zu garantieren." Dies sei wesentlich komplizierter, als einen Reifen zu bauen, der ein komplettes Rennen lang hält, war Provera überzeugt.

Provera verriet, dass sich das F1-Engagement für Pirelli lohnen würde. Die Teams zahlen für die Reifen 1,25 Millionen Euro pro Saison. Nur die Werbekosten würden ordentlich zu Buche schlagen, erklärte Provera. "Aber es hängt immer von den Kosten ab. Wir haben damals die F1 aufgrund der Kosten verlassen und sind zurück gekehrt, weil es erschwinglich war", führte Provera weiter aus. "Wir werden bleiben, wenn die Teams uns die Möglichkeit dazu bieten." Mit steigender Erfahrung würde die Entscheidung zu einem Verbleib in der Formel 1 steigen, doch unterm Strich hängt es immer von den Kosten ab, betonte der Pirelli-Vorsitzende.