Prof. Lanza, zunächst einmal die Frage, wie geht es Robert?
Dr. Francesco Lanza: Ich würde sagen, es geht ihm definitiv gut, die Situation ist allgemein betrachtet sehr zufriedenstellend.

Und wie ist seine Stimmung?
Dr. Francesco Lanza: Seine Stimmung ist auch gut. Soweit ich ihn kenne, ist er eine Person mit viel Charakter und Biss. Ich würde definitiv sagen, seine Stimmung ist sehr gut.

Was brachte Sie zur Entscheidung, ihn aus dem Krankenhaus zu entlassen?
Dr. Francesco Lanza: Das war bereits so festgelegt, denn man kann nicht für sechs bis sieben Monate in einem Krankenhaus bleiben. Nach zweieinhalb Monaten ist so etwas zu erwarten. Er musste sein tägliches Leben wieder beginnen. Ich denke, niemand will im Krankenhaus sein. Es war eine abgesprochene Entscheidung und ein Vorhaben, an dem wir für einige Zeit gearbeitet haben. Wir haben gewartet, bis er sich eigenständig herumbewegen konnte: er war durch einige Frakturen eingeschränkt, die er nicht belasten konnte und auch durch die Schulter, die es ihm nicht erlaubte, Stöcke oder Krücken zu benutzen. Als er seine Eigenständigkeit wiederhatte, war es klar, dass er nach Hause wollte.

Man kann also sagen, alles läuft nach Plan?
Dr. Francesco Lanza: Definitiv. Alles lief glücklicherweise recht glatt.

Was sind die Pläne für die kommenden Monate?
Dr. Francesco Lanza: In den kommenden Monaten wird er einigen Checks unterzogen, um die Heilung der Frakturen im Auge zu behalten. Gleichzeitig wird er nahe seiner Heimat die Physiotherapie fortsetzen. Dann wird er wieder zu uns kommen, um die Fortschritte zu prüfen.

Bis Robert Kubica wieder im F1-Auto sitzt, kann es noch dauern, Foto: Pirelli
Bis Robert Kubica wieder im F1-Auto sitzt, kann es noch dauern, Foto: Pirelli

Wie oft wird das passieren?
Dr. Francesco Lanza: Mehr oder weniger monatlich. Was beispielsweise die Rehabilitation der Hand betrifft, so arbeitet er immer noch mit einigen Physiotherapeuten, die ihn behandelt haben. Was uns betrifft, so ist die Rehabilitation weniger spezifisch und bereits erledigt: beispielsweise an der Schulter. Der Rest wird von anderen erledigt, etwa seinem Arzt [Dr. Ceccarelli], der ein eigenes Zentrum dafür hat.

Was sein Comeback im Auto betrifft, wie sieht momentan Ihre Meinung dazu aus?
Dr. Francesco Lanza: Man kann da keine Vorhersagen treffen, in keine Richtung. Ich würde sagen, die Perspektive ist viel besser als zu Anfang und das ist sehr wichtig. Wir können uns nicht festlegen, aber wir können auch nichts ausschließen. Seine funktionale Genesung hat uns überrascht: ob ihm das so etwas Spezielles wie das Fahren eines Formel-1-Autos erlauben wird, ist noch sehr schwer zu sagen. Aber wir haben die notwendigen Vorrausetzungen - sogar bessere als erwartet. Wir können ehrlich sagen, wir sind optimistisch, dass er eine gute Funktionalität der Gliedmaßen zurückgewinnen kann. Mit seinem Willen und seinem Biss, den er gezeigt hat, können wir nichts ausschließen.

Haben Sie, zusammen mit dem Team und seinen Ärzten, eine Deadline gesetzt, um eine Entscheidung darüber zu treffen?
Dr. Francesco Lanza: Man darf nicht vergessen, dass die größeren Verletzungen an den Nerven waren, die lange Zeit zur Heilung brauchen: zumindest sechs Monate. Aber wir sehen schon ermutigende Zeichen der Besserung. Ich denke, eine erste Evaluierung der Situation muss sechs Monate nach dem Unfall erfolgen.

Also im Sommer?
Dr. Francesco Lanza: Ja.

Man kann wohl annehmen, dass seine gute Genesung auch daran lag, dass er einen trainierten Körper hat...
Dr. Francesco Lanza: Ein trainierter Körper und eine gute Geisteshaltung mit viel Biss. Auch aus psychischer Sicht ist er sehr motiviert. Vielleicht liegt das an seinem Job. Er ist es gewohnt, im Auto zu kämpfen und er zeigt das auch in allen Aspekten des Lebens.