Nach einem völlig verpatzen Q1 fand sich Mark Webber trotz seines überlegenen RB7 am Ende des Shanghai-Qualifyings auf Position 18 wieder. Was zunächst nach einem Desaster für den Australier aussah, konnte am Sonntag im Rennen durch die richtige Strategie noch in die bestmögliche Schadensbegrenzung umgewandelt werden. Red Bull machte sich die Not einfach zur Tugend und gewann damit am Ende fast noch das Rennen.

Entscheidend waren dabei die Reifen, denn Webber sparte in Q2 und Q3 im Vergleich zur Konkurrenz an der Spitze natürlich ordentlich frische Pneus ein. Mit diesen pflügte er in Shanghai dann regelrecht durchs Feld und kam trotz der schlechten Startposition letztendlich als Dritter noch sensationell aufs Treppchen. Sein Team sieht darin bereits einen neuen Trend. "Vielleicht sollten wir das jetzt immer so machen", scherzte der Red-Bull-Pilot in Bezug auf die Aufholjagd von weit hinten im Feld. In dieser Ansicht stecke in jedem Fall auch ein Funke Wahrheit, beteuerte Teamleiter Christian Horner.

"Marks Rennen hat gezeigt, dass durch den viel deutlicheren Unterschied zwischen neuen und alten Reifen und die vielen Überholmöglichkeiten, das Qualifying nicht mehr so entscheidend für das Rennen ist", so Horner gegenüber Tuttosport. Der Teamchef war sich sogar sicher: "Mit ein paar Runden mehr hätte Mark gewinnen können - mit ein paar weniger hingegen Sebastian von der Pole aus". Ein Muster für die richtige Strategie in der Zukunft würde daher noch nicht herausstechen. "Wir müssen von Rennen zu Rennen sehen, was die richtige Herangehensweise ist", sagte der Brite.