Nach den ersten drei Saisonrennen ist Pirelli in der Formel 1 angekommen - und hat viel Lob für seine Mischungen eingeheimst. Der anfangs hohe Verschleiß der neuen Mischungen hat sich bei den Rennen nicht bewahrheitet und selbst Ein-Stopp-Strategien liegen im Bereich des Möglichen. Pirelli hat sein Ziel scheinbar erst einmal erreicht: Die Action in der Formel 1 aufgrund unterschiedlicher Boxenstopp-Strategien zu erhöhen. Doch die Italiener wollen sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen.

"Es variiert von Rennen zu Rennen und von Strecke zu Strecke", erklärte Pirelli Motorsportchef Paul Hembery gegenüber Autosport. Das kommende Rennen in Istanbul dürfte dem Briten die oder andere schlaflose Nacht bereiten. "Das nächste Rennen wird hart für die Reifen. Als Reifenhersteller ist es für uns wohl am schlimmsten", so Hembery. Deshalb müssten sich die Teams auch wieder neue Strategien ausdenken.

Hembery glaubt, dass die F1-Teams für die kommenden Rennen immer wieder unterschiedlich taktieren müssen. "Ich denke, dass der Türkei GP dem Rennen in Sepang in Sachen Abnutzungsrate ähneln wird - wenn nicht noch schlimmer aufgrund des sehr sehr groben Belages", so der Brite. Für die beiden Rennen in Monaco und Kanada kündigte er an, dass Pirelli dort wohl die weiche und - erstmals -die superweiche Mischung im Gepäck haben wird. Die Teams hatten während des Winters Gelegenheit, sich mit den superweichen Reifen zu beschäftigen, doch auf ihren ersten Renneinsatz müssen sie noch warten.

An sich ist Hembery mit der Entwicklung der Pirelli-Reifen in der F1 zufrieden, doch etwas stört ihn noch: Die weichen Reifen halten länger, als geplant. Der Unterschied zur harten Mischung ist ihm noch nicht groß genug. "Wir arbeiten vielleicht noch einmal an der harten Mischung, damit diese ein paar Runden länger hält", kündigte Hembery an. Drei bis vier Runden würden dem harten Pneu in Sachen Haltbarkeit fehlen. "Wir wollen nicht, dass sich die Teams an ihre Strategien gewöhnen", schloss Hembery im Hinblick auf die Renn-Action ab.