2012 könnte sich die Arbeit der Teams bei den Wintertests verändern. Denn jene Rennställe, die mit ihren letzten großen Updates vor Saisonbeginn bis ganz zum Schluss gewartet haben, hatten größtenteils Probleme, weil nicht genug Zeit war, um sich auf die neuen Teile einzuschießen. So war es auch Mercedes GP gegangen, das beim letzten Test in Barcelona noch vieles am Auto umkrempelte und dabei auch Tempo zugelegt zu haben schien.

Bei den ersten Rennen zeigte sich aber die mangelnde Erfahrung mit dem neuen Paket, bis es in China dann stark nach vorne ging. Deswegen ist Teamchef Ross Brawn nun auch der Meinung, es wäre besser, wenn mehr Zeit zur Verfügung wäre, um zu verstehen, wie das ganze Potential des Autos abgerufen werden kann, statt Updates erst in letzter Minute zu bringen. Mercedes GP wollte dieses Jahr bei den Wintertests erst die Zuverlässigkeit aussortieren, bevor an der Leistung geschraubt wurde, das scheint sich aber nicht voll ausgezahlt zu haben.

Im Verstehen steckt Potential

"Wenn man sich das vorige Jahr ansieht, da haben wir in den letzten fünf Rennen nichts am Auto geändert, aber wurden schneller. Es steckt also viel Zeit in den Autos, wenn man einfach versteht, worauf sie reagieren und wie man sie abstimmt. Vielleicht werden wir unsere Herangehensweise im Winter noch einmal überdenken, wenn es darum geht, mit dem endgültigen Auto erst spät anzurücken. Vielleicht haben wir mit so wenig Zeit einfach nicht verstanden, wie man es am besten zum Arbeiten bekommt", sagte Brawn.

Das hat sich mittlerweile geändert, auch wenn das Team nichts dramatisch anders macht. Es hat einfach über das Setup nachgedacht und welche Dinge Priorität haben. "Das haben wir in China dann einfach umgesetzt", erklärte der Teamchef. Ferrari hatte mit seinem endgültigen Paket ebenfalls bis zum letzten Barcelona-Test gewartet. McLaren hatte den ersten Test ausgelassen, um mehr Entwicklungszeit zu haben. Obwohl das Auto erst nach dem letzten Test noch stark verändert wurde, ging dort alles auf.