Hektisches Treiben herrschte in der McLaren-Boxengasse kurz vor dem Rennstart in Shanghai. Mechaniker flogen umher und versuchten, den MP4-26 von Lewis Hamilton rechtzeitig zusammen zu schrauben, nachdem das Motorproblem gelöst war. Es klappte. Aber es war unheimlich knapp: Hamilton verließ die Boxengasse genau 36 Sekunden, bevor die Ampel auf Rot sprang. Sonst hätte der Brite aus der Box starten müssen. Ein Herzschlag-Finale noch vor dem Rennen - das erleben Mechaniker auch nicht alle Tage.

Doch Hamilton brachte das last-Minute-Drama auf eine Idee für die Zukunft. "Vielleicht muss ich bei den kommenden Rennen ein paar Drills mit meinen Ingenieuren durchführen, damit ihre Herzen vor dem Rennen schneller schlagen", grübelte der McLaren-Fahrer. Warum sollte Hamilton so etwas tun? Die Antwort des ehemaligen Weltmeisters: "Weil ihre Herzen extrem schlugen, als sie versuchten, an meinem Auto zu arbeiten und die Boxenstopps waren die besten, die wir je gesehen haben."

Wildes Treiben in der McLaren-Box, Foto: Pirelli
Wildes Treiben in der McLaren-Box, Foto: Pirelli

Ob die McLaren-Mechaniker von Hamiltons Drill-Idee allzu begeistert sind, ist eher fraglich. Doch der 26-Jährige machte deutlich, dass der britische Rennschmiede für die kommenden Aufgaben noch eine Menge Arbeit ins Haus steht. Der Rückstand auf Red Bull sei noch immer vorhanden, daran müsse man nun arbeiten. Vor allem in Sachen Downforce sieht Hamilton noch Luft nach oben: "Ich denke, der nächste Schritt muss sein, unser Downforce-Package zu verbessern. Red Bull hat definitiv etwas mehr Abtrieb als wir." Der Shanghai-Sieger denkt, dass der RB7 aufgrund der überlegenen Downforce eine halbe Sekunde Vorsprung habe.

Doch Hamilton machte sich darüber keine allzu großen Sorgen. Stattdessen ist er überzeugt, dass McLaren das Weltmeister-Team einholen wird. "Dann haben wir wirklich ein Gewinner-Auto", zeigte er sich kämpferisch. "Wir besitzen definitiv das zweitschnellste Auto hinter Red Bull." Hamilton richtete den Blick allerdings auch nach hinten und stellte fest, dass Mercedes aufholen würde und Ferrari nicht außer Acht gelassen werden dürfe. "Deshalb müssen wir Gas geben und uns verbessern", forderte er von seinem Team.