Auch wenn Sebastian Vettel in Shanghai mit seiner Zwei-Stopp-Strategie von Lewis Hamilton besiegt wurde, der drei Mal stoppte, so ist Red-Bull-Teamchef Christian Horner weiter davon überzeugt, dass es die richtige Entscheidung war, den Deutschen auf dieser Taktik zu lassen. Nach seiner Ansicht war es ein sehr knappes Spiel zwischen zwei und drei Stopps, wobei Vettel aufgrund des schlechten Starts den Kürzeren zog.

Red Bull hätte zwischendurch zwar auch die Möglichkeit gehabt, den Weltmeister auf drei Stopps zu wechseln, aufgrund der Probleme mit dem Funk ging das aber nicht schnell genug. Aber auch so fand es Horner richtig, bei der ursprünglichen Taktik zu bleiben. Denn trotz des Geschwindigkeits-Vorteils sah er es wegen des Starts als notwendig an, etwas Anderes zu probieren als die Konkurrenz. "Ja, das tut man, wenn man das Rennen gewinnen will. Von P3 [nach dem Start] muss man etwas riskieren. Wie man voriges Wochenende bei Lewis gesehen hat, es ist auf Messers Schneide und es funktionierte heute beinahe für uns. Das Problem ist, es gibt keine Kristallkugel für diese Reifen und es ist knifflig", sagte Horner.

Ein oder zwei Runden mehr

Knackpunkt war für den Teamchef, dass es pro Stint nur ein oder zwei Runden mehr auf den ersten beiden Reifensätzen gebraucht hätte, damit alles aufgegangen wäre. "Wir brauchten wohl ein oder zwei Runden auf den beiden Option-Sätzen und wir hätten es geschafft, aber es war verdammt knapp. Wir haben nicht erwartet, dass Massa und Rosberg so schnell zurückfallen würden wie es der Fall war und Lewis konnte dadurch sofort an ihnen vorbei", erklärte er.

Letztendlich musste er festhalten, dass es kein Desaster war, es sei eben ein Risiko gewesen, das sich nicht auszahlte. "Aber an dem Punkt, an dem wir das Risiko eingingen, waren wir aus Kurve zwei heraus auf P3. Ich denke, wenn wir freie Fahrt gehabt und einen guten Start gemacht hätten, dann wären sich diese Extrarunden in den Stints ausgegangen und ich glaube, dann wäre es kein Problem gewesen. Wir stoppten im ersten Stint früher als gewollt, weil wir in der Dirty Air fuhren. Hätte er den Start gewonnen, wäre alles in Ordnung gewesen, denn dann ist man in einer Position, um seine Pace besser zu kontrollieren und auf die Reifen zu achten. Leider passierte das nicht, diesmal lief es gegen uns."