Timo Glock scheint noch immer nicht allzu überzeugt von seinem Virgin-Boliden zu sein. "Wir haben in die falsche Richtung entwickelt. Wenn man sieht, dass alle anderen Autos anders aussehen, muss man sich das anschauen", polterte der Deutsche über das Outfit seines MVR-02 am Rande des Malaysia GP. Das Team hätte laut Glock schneller reagieren müssen, nachdem die Konkurrenz ihre Autos präsentiert hatte. "Allerdings haben wir auch nicht das Budget für solche Harakiri-Aktionen."

Beim Saisonauftakt war Virgin zwar abgeschlagen am Ende des Fahrerfeldes gefahren, hatte aber immerhin die 107-Prozent-Hürde gepackt. Das neue Reglement in dieser Saison verfolgt Glock allerdings auch in Sepang. "Es könnte sein, dass wir damit ein Problem bekommen. Man weiß nicht, was die Top-Teams machen", so der 29-Jährige.

HRT sorgt für Grauen

Er könnte sich vorstellen, dass die großen Teams zum ersten Qualifying-Segment mit weichen Reifen unterwegs sind, um dann beim Rennen auf der harten Mischung zu starten. Da die Geschwindigkeiten mit weichen Pneus auf kurzen Stints wesentlich höher sind, ist Glock noch nicht überzeugt, ob Virgin die Hürde packt und zum Rennen zugelassen wird.

Noch Schlimmeres graut ihm: "Am Ende überholt uns noch HRT! Deren letztjähriges Auto war zum Ende der Saison hin nicht mehr weit weg von uns - obwohl die im Gegensatz zu uns gar nicht entwickelt haben. Jetzt kommen sie noch mit dem neuen Frontflügel. Mir graut's da schon", so Glock.

Kurzzeitig konnte Virgin den Speed von Team Lotus mitgehen, Foto: Sutton
Kurzzeitig konnte Virgin den Speed von Team Lotus mitgehen, Foto: Sutton

Kleiner Hoffnungsschimmer

Immerhin gibt es auch einen kleinen Hoffnungsschimmer: Glock erklärte, dass er in Australien die Geschwindigkeit von Team Lotus Pilot Jarno Trulli mitgehen konnte. Völlig verpatzte Boxenstopps machten dann jedoch alles zunichte. Trotzdem hätte er nicht gedacht, dass er überhaupt in Schlagdistanz zu Lotus liegen könnte.

"Wir haben das Auto in Melbourne einigermaßen ausbalancieren können. Der Heckflügel hat besser funktioniert, aber uns fehlt generell noch der Abtrieb", gestand Glock und kündigte an, dass es für das Rennen in Sepang überhaupt keine Updates für den MVR-02 geben werde.