Der Abstand zwischen Mark Webber und Sebastian Vettel war in Melbourne groß, zu groß, um ihn mit fahrerischem Talent zu erklären. Das sah auch Red-Bull-Teamchef Christian Horner so, der davon ausgeht, dass sich so etwas in Malaysia nicht wiederholen wird. Denn er betonte, dass es zwar kein echtes mechanisches Problem an Webbers Auto gab, doch einige Dinge am Setup dazu beitrugen, dass der Abstand eine derartige Dimension annahm.

"Nach dem Event fanden wir einige Dinge an Marks Auto, ein paar Setup-Sachen, die ihm sicher nicht geholfen haben und all diese Elemente wurden für Malaysia geändert. Dort erwarten wir, dass die Beiden viel näher beisammen sind. Es gab aber kein einzelnes Problem, das wir herausheben könnten", sagte Horner. Es hätten einige Dinge einfach nicht gestimmt und der Unterschied zwischen Vettel und Webber sei größer gewesen als jemals zuvor. "Das stimmte so einfach nicht und ich bin mir sicher, diese Dinge haben dazu beigetragen", zitierte Autosport den Teamchef.

Die Sache mit dem Druck

Gleichzeitig erklärte Horner, dass Vettel die Saison so stark begonnen habe wie keine andere zuvor, was vor allem daran lag, dass er sein großes Ziel mit dem WM-Titel erreicht habe. So war er der Meinung, es habe sich Druck bei Vettel aufgebaut, die Weltmeisterschaft unbedingt 2010 gewinnen zu müssen. "Ich denke, weil er jetzt seine erste Weltmeisterschaft gewonnen hat und sie in seinem Lebenslauf steht, kann man ihm das nicht mehr nehmen und das hat ein wenig Druck weggenommen. Er macht sich aber nun auch selbst viel mehr Druck, um den Titel zu verteidigen."

Einen Red-Bull-Alleingang erwartete Horner nun aber nicht, die Form von Australien wollte er da auch nicht als Omen nehmen. "Das schmeichelt uns natürlich, aber wir haben nur ein Beispiel von 19 Rennen in diesem Jahr gesehen. Es ist noch ein weiter, weiter Weg zu gehen und Teams wie McLaren haben - wie wir sehen durften - in den vergangenen Wochen große, große Schritte nach vorne gemacht. Ferrari wird auch nicht still herumsitzen. Es ist ein unglaublich weiter Weg, aber es war der bestmögliche Start, den wir uns vorstellen konnten."