Für Nico Rosberg hatte der Saisonauftakt in Australien ein frühes Ende genommen. In der 22. Runde war Rubens Barrichello dem Mercedes-Piloten übermotiviert in die Seite gefahren - das ärgerliche Aus für den 25-Jährigen. "Ich stellte mein Auto umgehend ab, um nicht größeren Folgeschaden anzurichten", erklärte Rosberg in der Sport Bild.

Mercedes GP war nach den zuletzt starken Auftritten während der Testfahrten in Barcelona mit hohen Ambitionen nach Melbourne gereist. Doch diese sollten sich nach dem Ausfall von Rosberg und Michael Schumacher vorerst nicht bewahrheiten. "Wir sind mit 400 Mitarbeitern im Vergleich zu Red Bull und Ferrari mit fast 700 ja ein sehr kleines Team", erklärte Rosberg. "Da muss man schon mal die Faust in der Tasche zusammenballen. Aber ich will dem Rubens da gar nichts unterstellen."

Mercedes hat sich in die Werkstatt zurück gezogen, um schnellstens aufzuklären, warum der MGP W02 in Australien nicht wettbewerbsfähig im Vergleich zu den Top-Teams war. Beim zweiten Rennen der Saison in Malaysia müssen die Silberpfeile nun beweisen, dass sie im Kampf um die WM ernst zu nehmen sind. "Wenn es hart wird, werden wir nur noch stärker und fleißiger arbeiten", gab sich Rosberg kämpferisch.

Allerdings ist ihm auch bewusst, dass Red Bull erst einmal nicht in Schlagdistanz liegt. Zu dominant hatte Sebastian Vettel im Albert Park gewonnen. "Festzuhalten ist, dass die Lücke nach oben groß ist, Sebastian und Red Bull sind weit vor allen", sagte der gebürtige Wiesbadener. "Im Verfolgerfeld wollen wir eine ernste Rolle spielen und uns als viertplatziertes Team des letzten Jahres steigern."

Trotzdem wolle man in den kommenden Rennen versuchen, die Bullen einzufangen. "Red Bull hat einen sehr starken Eindruck hinterlassen. Ich hoffe aber, dass wir in den nächsten Rennen den Abstand nach oben deutlich verkürzen können. Man darf uns nicht abschreiben", betonte Rosberg und schickte eine eine indirekte Ansage an den Weltmeister: "Vettel ist weit vorne, aber wir sind Kämpfer!"