Lewis Hamilton ist nach seinem zweiten Platz beim Australien-GP guter Dinge - und angriffslustig in Richtung Red Bull. Trotz des dominanten Erfolges von Sebastian Vettel, peilt der McLaren-Pilot beim zweiten Saisonrennen in Malaysia den Sieg an. Bereits kürzlich hatte der Brite einen KERS-Vorteil seines Teams gegenüber Red Bull ausgemacht. Darauf hofft er immer noch.

"Wenn wir es wieder in die ersten beiden Startreihen schaffen, dann können wir mit unserem KERS mithalten. Ich glaube nicht, dass Red Bull noch allzu lange ohne KERS fahren wird", so Hamilton gegenüber Autosport. Unsicher ist sich der Weltmeister von 2008 allerdings, ob der MP4-26 den Speed der Bullen während des Qualifyings in Sepang mitgehen kann.

Updates für Sepang

Auch, wenn das nicht funktionieren sollte, zeigte sich Hamilton für den Rennsonntag optimistisch: "Wir haben ein paar kleine Updates und auf der Strecke in Sepang gibt es eine viel längere Gerade, bevor es in die erste Kurve geht. Ich habe keine Zweifel, dass unser Auto wettbewerbsfähig ist." Sollte Red Bull abermals auf das Hybrid-System verzichten, könnte der McLaren-Bolide kurz nach dem Start im Vorteil sein, weil er länger Zeit hat, die Zusatzpower zu nutzen.

Sollte Red Bull es allerdings rechtzeitig bis zum Rennen schaffen, KERS ans Laufen zu bekommen, schwant Hamilton Übles: "Die meisten Teams sind mit KERS dreieinhalb bis fünf Zehntel schneller. Ich denke, dass Red Bull 1,5 Sekunden bekommt." Deshalb brauche McLaren ein gut funktionierendes KER-System, um mit dem Top-Team mithalten zu können.

Vettel hat noch Luft nach oben

Teamkollege Jenson Button glaubte unterdessen, dass Red Bull sein wahres Potential noch gar nicht gezeigt hat. "Ich denke, wir sind noch weit von ihnen weg. Ich glaube nicht, dass Sebastian schon seine komplette Pace gezeigt hat", vermutete der Brite.

Allerdings stellte er auch fest, dass McLaren in Sachen Red-Bull-Jagd in diesem Jahr schon weiter sei, als zum gleichen Zeitpunkt 2010. "Wir sind definitiv auf der Jagd. Ich denke, dass im Auto ein massives und unberührtes Potential steckt", so der 31-Jährige.

McLaren könne allerdings noch einiges aufholen, weil Sepang dem MP4-26 liege und es noch zusätzliche Verbesserungen für das Abgas-System gebe. In Australien war die britische Rennschmiede mit einer last-Minute-Lösung angetreten, weil das ursprüngliche - und äußerst komplexe - System zahlreiche Probleme verursachte.