In Jerez wird Timo Glock erstmals sein neues Arbeitsgerät testen. Der Deutsche weiß, dass die Testfahrten entscheidend sind, wenn man die gesteckten Ziele erreichen will. "Am ersten Tag will ich einfach nur ins Auto springen und fahren, fahren, fahren", verriet Glock. Der Virgin-Pilot wird am Donnerstag die erste Ausfahrt mit dem MVR-02 machen, ehe Teamkollege Jerome d'Ambrosio das Steuer übernimmt.

Das Testprogramm steht bereits fest: "Wir müssen herausfinden, wo die Schwachstellen sind und diese bis zum ersten Rennen aussortieren. Wenn du zum Saisonauftakt mit einer Liste von Problemen kommst, dann steckst du in Schwierigkeiten - und das wollen wir nicht", sagte Glock. Trotz der schwierigen Saison 2010 ist er überzeugt, dass Virgin dieses Jahr das Potenzial hat, um gegen die etablierten Teams zu kämpfen.

Schneller als Lotus?

"Es gab Zeiten, da habe ich mir gedacht: 'Was zur Hölle, mache ich hier?' Ich habe das ganze Wochenende gekämpft, um im Rennen nach 10 Runden zu hören, dass ich wieder an die Box fahren muss. Das war verdammt hart", erinnert sich der Deutsche. Trotz allem hat weder Glock nach das Team aufgegeben und gegen Saisonende hatte man die meisten Probleme aussortiert. 2011 will Virgin an den Aufwärtstrend anknüpfen, auch wenn man keinen großen Sprung erwarten kann.

"Für uns wäre es akzeptabel, wenn wir an Teams wie Sauber, Toro Rosso und Force India dran wären. Realistisch gesehen, sollten wir 2 bis 2,5 Sekunden hinter den Top-Teams sein", erklärte Glock. Wie stark Hauptkonkurrent Lotus sein wird, konnte Glock nicht sagen. "Wenn sie schneller sind als wir, dann hat das Team über den Winter einen fantastischen Job gemacht. Aber das Team hat andere Möglichkeiten und ein anderes Budget als wir. Allerdings sieht unser Auto ganz gut aus und ich hoffe, dass wir vor Lotus sind", verriet der Virgin-Pilot.