Vitaly, wie fühlt es sich an bei Lotus Renault GP bestätigt worden zu sein?
Vitlay Petrov: Es fühlt sich großartig an. Ich habe dieses Jahr so viel gelernt und nun kann ich 2011 viel stärker zurückkommen. Ich bin sehr stolz ein Teil dieses Teams zu sein und nun bin ich darauf aus, dieses Vertrauen in mich zurückzubezahlen.

Was hat ihnen rückblickend betrachtet in ihrer ersten Saison am meisten gefallen?
Vitlay Petrov: Es gab da viele spezielle Momente. Das Rennen in China war etwas, an das ich mich immer erinnern werde - da habe ich Michael Schumacher und Mark Webber überholt und auch gleich meine ersten Punkte geholt. In der Türkei habe ich es das erste Mal in Q3 geschafft - auch das war ein ganz wichtiger Schritt für mich. Und natürlich das Rennen in Ungarn, das wahrscheinlich das beste Wochenende war, weil für mich einfach einmal alles zusammenkam.

Die Ampel steht für Vitaly Petrov auch 2011 wieder auf grün, Foto: Sutton
Die Ampel steht für Vitaly Petrov auch 2011 wieder auf grün, Foto: Sutton

Wie hat sich ihr Leben verändert, seit sie Formel-1-Fahrer sind?
Vitlay Petrov: Man ist natürlich sehr viel auf Reisen und hat nur noch wenig Zeit für sich selbst. Aber ich würde mich niemals beschweren, denn ich liebe das, was ich tue. Ich fühle mich immer noch wie ein Junge an Weihnachten, sobald ich ins Auto steigen darf. Dieses Leben ist nicht so einfach, wie die Leute denken und es geht in der Formel 1 um viel mehr, als nur darum das Auto zu fahren. Aber es ist einfach eine unglaubliche Erfahrung und ich weiß, dass ich sehr glücklich bin einer der lediglich 24 Fahrer in der Startaufstellung sein zu können.

Fühlen sie sich bei Lotus Renault GP zu Hause?
Vitlay Petrov: Ja, absolut. Alle früheren Fahrer haben immer gesagt, dass es hier eine ganz besondere Atmosphäre gibt und ich muss dem zustimmen. Das Team ist sehr warm, freundlich und offen - ich komme mit den Jungs wirklich sehr gut zurecht.

Können sie die wachsende Unterstützung aus Russland spüren?
Vitlay Petrov: Definitiv. Ich bekomme von Woche zu Woche mehr Zuspruch aus meiner Heimat. Tatsächlich hat mich jedes der großen russischen Lifestyle-Magazine in ihrer Liste der Top-Ten attraktivsten Single-Männer aufgeführt! Man kann wirklich fühlen, dass der Sport immer beliebter wird und bald haben wir auch endlich unseren eigenen Grand Prix - das wird natürlich noch mehr Interesse wecken. Sogar unser Premierminister Vladimir Putin hat ja schon mal einen Vorgeschmack auf die Formel 1 bekommen, als er in diesem Jahr einen Boldien ausprobiert hat.

Was ist die größte Herausforderung für 2011?
Vitlay Petrov: Es gibt schon ein paar Änderungen, an die wir uns als Team erst anpassen müssen: Neue Reifen, verstellbare Heckflügel und KERS, das ich noch nie verwendet habe. Es gibt dann sogar noch ein neues Rennen in Indien. Also gibt es eine Menge neuer Sachen, an die man sich erst gewöhnen muss, die aber die Show verbessern und die Rennen spannender machen sollten. Ich habe das neue Auto bereits im Windkanal gesehen und es sieht sehr vielversprechend aus. Ich mag auch unsere neue Lackierung und kann es wirklich kaum erwarten, wieder ins Cockpit und auf die Strecke zu kommen.

Petrov weiß selbst: 2010 waren es noch zu viele Fehler, Foto: Sutton
Petrov weiß selbst: 2010 waren es noch zu viele Fehler, Foto: Sutton

Was hoffen sie in ihrer zweiten Saison erreichen zu können?
Vitlay Petrov: Mein Ziel ist es, mich weiter als Fahrer zu verbessern und konstanter zu werden. Dieses Jahr kam es vor, dass ich Fehler gemacht und Punkte liegen gelassen habe. Ich weiß, dass ich mich da verbessern kann und ich denke, ich habe gezeigt, dass ich den Speed habe. Aber ich muss eben über das ganze Wochenende verteilt konstanter sein und aus jeder Session das Maximum herausholen.

Wie sind ihre Planungen für die restlichen Monate, bevor im Februar die Testfahrten beginnen?
Vitlay Petrov: Ich hatte eigentlich vor diesen Winter ein paar Tage in Maranello zu verbringen, aber man sagte mir, dass das nicht die beste Idee sei... Nein, im Ernst - nach einem ereignisreichen Jahr werde ich die Zeit nützen und in die Heimat zurückkehren, um meine Familie und Freunde zu sehen. Es ist an der Zeit die Batterien wieder aufzuladen, so dass ich nächstes Jahr wieder frisch zurückkomme. Ich arbeite bereits hart an meiner Fitness und trainiere sehr viel, um für den Start der nächsten Saison bereit zu sein. Dann, im Januar, werde ich in der Fabrik sein und meine Ingenieure sehen, um den Sitz für das neue Auto anzupassen.