An Regelstreitigkeiten hatte die Saison 2010 wieder einiges zu bieten. Flexi-Wings, flexible Unterböden und angeblich automatisch höhenverstellbare Aufhängungen waren nur ein paar Dinge, die die FIA zu Extraschichten bei der Fahrzeugkontrolle zwangen. Wenn nun im kommenden Jahr der F-Kanal verboten ist und stattdessen Heckflügel zum Einsatz kommen, die ab einem gewissen Abstand zum Vordermann in der Höhe verstellbar sind und dadurch den Luftwiderstand verringern, befürchtet man bei Ferrari die nächsten Streitereien. Theoretisch sollten die verstellbaren Heckflügel das Überholen erleichtern, da der vorne fahrende Pilot nicht auf das System zurückgreifen kann, wenn er nicht selbst gerade dicht hinter einem Fahrzeug unterwegs ist.

Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo hat aber Bedenken, dass ein unklares Regulativ für das neue System wieder zu langen Diskussionen führen wird. "Was den Heckflügel betrifft, so hoffe ich, dass wir die Saison mit absoluter Klarheit in punkto Reglement beginnen. Ich mache mir keine Sorgen, aber unsere Erfahrung von 2009 nagt noch an uns", sagte er. Damals hatte der Doppel-Diffusor für viele Diskussionen gesorgt, den Williams, Brawn GP und Toyota aufgrund eines Schlupflochs im Reglement eingeführt hatten.

Ganz beruhigt war Montezemolo beim Thema KERS. Ferrari hatte 2009 das ganze Jahr an dem System gearbeitet und anfängliche Probleme im Laufe der Saison ausgemerzt, auch wenn zwischendurch ohne das System gefahren wurde. Der Präsident glaubte, dass sein Team am Ende des Jahres KERS voll im Griff hatte und daher gute Karten hat, wenn 2011 wieder mit dem kinetischen Energierückgewinnungs-System gefahren wird. "Wir beginnen mit einer soliden Basis. Ich denke dabei an die Tatsache, dass unser Energierückgewinnungs-System am Ende des vorigen Jahres sehr stark war", sagte Montezemolo.