Die Formel 1 ist immer eine große Erfahrung, wenn man dort fahren kann, noch umso mehr. Antonio Felix da Costa durfte am Dienstag in Abu Dhabi für Force India beim Rookie-Test ausrücken und sprach danach von einer besonderen Erfahrung. "Mit so einem erfahrenen Team wie Force India unterwegs zu sein, ist toll. Sie wissen, was sie tun und sie waren mir eine große Hilfe, da sie mir sagten, was ich zuerst tun und wie ich arbeiten soll", meinte er. Seine erste Ausfahrt beeindruckte den F3-Euroserie-Piloten dann auch sehr, vor allem aber hatte er viel zu lernen. "In der Formel 3 hat man einen Knopf am Lenkrad, hier gibt es 100 Dinge, die man tun kann. Daran muss man sich gewöhnen, aber am Ende war es OK."

Zuvorderst standen aber einmal die Aufregung und eine gewisse Nervosität, bevor er ins Auto stieg. Da Costa war froh, dass Paul di Resta vor ihm dran war, da er sich dabei ein paar prinzipielle Dinge abschauen konnte. Zwar war er schon am Rennwochenende dabei gewesen, aber da kam er noch nicht sehr nahe an die Action heran, weil doch ein gewisser Stress herrschte. "Heute war ich näher am Auto. Es war gut, dass ich Paul zusehen konnte, wie er aus der Box fuhr und die einfachen Sachen erledigte. Das bringt man dann leichter in seinen Kopf. Ich war etwas aufgeregt, aber nach der ersten Ausfahrt gab ich mehr Gas und musste die Nervosität vergessen, damit ich auch alles richtig mache."

So einfach Vollgas

An den Speed hatte er sich auch schnell gewöhnt, das Handling des Autos überraschte ihn aber. "Jeder sollte das probieren und schauen, wie es ist." In den schnellen Kurven dachte er zu Beginn schon, er sei schnell unterwegs, bis er dann merkte, dass die Vollgas gehen. "Es war unglaublich, wie einfach das voll geht. Wenn sie nicht voll gehen, ist es schwer zu sehen, was man tun soll. Zum Glück hatte ich hier nicht solche Kurven. Es wäre aber schön, sollte ich wieder Formel 1 fahren dürfen, auf einer anderen Strecke zu fahren, um zu sehen, wie man dort mit dem Auto kämpfen muss. Heute hatte ich einige Momente, die kann man aber leicht handhaben."

Interessant war für ihn, wie schnell die Drehzahl nach oben geht und der Sound hatte ihn ohnehin fasziniert. Die G-Kräfte in den Kurven und beim Bremsen taten dann noch das ihre dazu. "Mein Nacken hat da ziemlich gelitten", meinte er und versprach, sich beim nächsten Mal noch besser vorzubereiten. Seinen dritten Rang in der Zeitenliste erklärte er damit, dass er durchaus auf Zeit gefahren war, wobei er aber feststellte, dass jeder zufrieden damit war, was er geleistet hatte.

Wie sieht die Zukunft aus?

Durch das gute Ergebnis hoffte er auch darauf, in Portugal ein wenig mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. "Wir brauchen mehr Unterstützung von allen Seiten. Wir haben heute gutes Potential gezeigt, schauen wir, was wir daraus machen können", sagte Da Costa. Vorerst wird er aber weiter kleinere Brötchen backen. So könnte er 2011 noch einmal in der Formel 3 fahren oder auch in die GP3 gehen. "Eigentlich möchte ich in die GP2, aber die Entscheidung kam spät und es ist schwer, in einem oder zwei Monaten ein Budget aufzutreiben. Ich denke, die GP3 wäre eine gute Option. Dort kann ich alle Strecken der Formel 1 und der GP2 kennenlernen. In zwei Jahren wäre es gut, in ein gutes Team in der GP2 zu kommen und dann durchzustarten."